Ausstellung

"Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus"

Innenminister Gerhard Karner eröffnete mit Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am 12. März 2024 die Ausstellung "Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus" im Innenministerium. Die Ausstellung ist bis 22. Mai 2024 zu sehen.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung in der Sala Terrena des Innenressorts betonte Innenminister Gerhard Karner am 12. März 2024 die Wichtigkeit der Ergebnisse für die polizeiliche Grund- und Weiterbildung: "Wer sich nicht mit der Vergangenheit einer Organisation auseinandersetzt, kann sie nicht für die Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft fit machen. Ich danke dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands mit Andreas Kranebitter, dem Ludwig-Boltzmann-Institut mit Barbara Stelzl-Marx und dem Mauthausen Memorial mit Barbara Glück für die Kooperation bei der Aufarbeitung der Geschichte der österreichischen Polizei im Nationalsozialismus."

Der Innenminister ergänzte: "Die Auseinandersetzung mit der eigenen polizeilichen Geschichte bildet die Grundlage für eine moderne und verantwortungsbewusste Polizei. Als Auftakt werden in den kommenden Wochen über 800 Polizeischülerinnen und Polizeischüler aus den Bildungszentren Wien und Traiskirchen die Ausstellung in der Herrengasse besuchen. Danach wird sie in den nächsten Jahren in allen Bundesländern Station machen, wo sie für die Ausbildungsklassen der Polizei und die interessierte Öffentlichkeit zugänglich sein wird."

Das Innenministerium ist das erste Ressort in Österreich, das sich im Rahmen des Forschungsprojekts "Die Polizei in Österreich: Brüche und Kontinuitäten 1938–1945" offen seiner NS-Vergangenheit stellte. Mit den Projektpartnern der Universität Graz, dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung, dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands und dem Mauthausen Memorial wurden erstmals die Archive des Bundesministeriums für Inneres und der Landespolizeidirektionen in ganz Österreich für Forscherinnen und Forscher geöffnet, wobei wesentliche Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen wurden.

Die Ausstellung "Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus" und eine wissenschaftliche Publikation bilden den Abschluss des 2021 gestarteten Forschungsprojekts, dessen Agenden nun in die historische Abteilung des Innenministeriums (III/S/3) übergegangen sind.

Inhalt der Ausstellung

Inhaltlich gibt die Ausstellung einen Überblick über die Organisation, die Aufgaben und die Gesinnung der Exekutive im Nationalsozialismus samt den Brüchen und Kontinuitäten vor und nach der NS-Herrschaft. Anhand von Biografien zeigt sie die Schicksale und Verhaltensweisen österreichischer Polizisten und Gendarmen – von Widerstand bis hin zu verbrecherischem Handeln. Dabei geht es insbesondere darum, unterschiedliche Perspektiven und Handlungsspielräume aufzuzeigen. Die wissenschaftliche Projektleiterin Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx erklärte bei der Eröffnung: "Die Ausstellung erfüllt den demokratiepolitischen Auftrag des Innenministeriums als öffentliche Institution, einen kritischen und informierten Umgang mit der eigenen Vergangenheit zu fördern – nicht nur in der Ausbildung von Polizistinnen und Polizisten, sondern auch der Allgemeinheit gegenüber."

Kuratorin Mag. Martina Zerovnik sagte bei der Eröffnung: "Analog zum Vorgang des Forschens erschließt sich nicht alles auf den ersten Blick. Leerstellen verdeutlichen sowohl die Mühen der Suche nach Bedeutung als auch das Fragmentarische der Materiallage. Die grafische Gestaltung der Ausstellung verweist auf die Lücken im heutigen Wissensstand, symbolisiert aber auch die Verdunkelung, das Verdrängen, Vergessen und Verschweigen, von dem die eigene Geschichtsschreibung lange geprägt war."

Das E-Learning-Center des Innenministeriums arbeitete die Ausstellung in Form eines E-Learning-Moduls auf. Dieses steht allen Bediensteten des Innenressorts zur Verfügung.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Mai 2024 in der Sala Terrena des Bundesministeriums für Inneres zu sehen. Um Anmeldung wird gebeten, den Link finden Sie am Ende des Artikels. Für Gruppenführungen (ab sieben Personen) an die Abteilung III/S/3 – historische Angelegenheiten unter polizeigeschichte@bmi.gv.at wenden.

Links:

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (2.v.li.) und Innenminister Gerhard Karner (3.v.re.) bei der Eröffnung.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz
Die Ausstellung "Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus" im Innenministerium ist bis 22. Mai 2024 zu sehen.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer

Artikel Nr: 26718 vom Dienstag, 12. März 2024, 12:00 Uhr
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