Eko Cobra/DSE

Unbemerkt und unerkannt: die Observationseinheiten

Die Übung "Firestorm" war eine grenzüberschreitende Übung von Europol. Ein Abschnitt der Übung fand vom 6. bis 9. März 2023 im Westen Österreichs statt. Ziel war, die grenzüberschreitende Observation und Kommunikation zwischen den Ländern zu üben.

Organisiert wurde "Firestorm" von der Direktion für Spezialeinheiten des Innenministeriums, gemeinsam mit dem ATLAS-Netzwerk und der "European Surveillance Group", einem Netzwerk von europäischen Observationseinheiten. Die Übung fand vom 6. bis 9. März 2023 in verschiedenen europäischen Ländern statt. Ziel war, die grenzüberschreitende Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Spezialeinheiten zu üben. Bei der grenzüberschreitenden taktischen Übung beteiligten sich neben Österreich die Schweiz, Deutschland, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Irland und Großbritannien.

Um ein realistisches Szenario abzubilden, wurde der Übung ein Drehbuch zugrunde gelegt. So sollten die Abläufe einer Observation in Echtzeit trainiert werden. Das Szenario: Zwei Ex-IRA Kämpfer und nunmehr Angehörige einer kriminellen Vereinigung fliegen von Irland nach Österreich. Dort überqueren sie die Grenze zur Schweiz und nach Deutschland, um Kontaktpersonen zu treffen. Es liegt an den Spezialeinheiten der Länder, in Österreich der Direktion für Spezialeinheiten/Einsatzkommando Cobra, eine lückenlose Observation zu gewährleisten und die Kommunikation zwischen den Einheiten aufrecht zu erhalten. Die Polizistinnen und Polizisten kennen den Inhalt des Drehbuchs nicht, lediglich die Übungsleiter wissen, welche Ziele Täter und Kontaktpersonen ansteuern.

Ablauf der Übung

Der Tag startet für die Observationseinheiten am Flughafen Innsbruck. Als die Täter nach ihrer Landung einen Mietwagen übernehmen, wird Fahrzeugtyp, Farbe und Kennzeichen von den Mitgliedern der Observationseinheit über Funk durchgegeben. Die österreichische Polizei nimmt Kontakt zur deutschen und Schweizer Polizei auf. Falls die Täter die Grenze überqueren, sind die Polizistinnen und Polizisten in den Nachbarländern vorbereitet und können die Observation übernehmen. Als die Täter die Grenze nach Deutschland überqueren, übernehmen die deutschen Einheiten. Die Observationseinheiten halten alle Bewegungen der Zielpersonen fest. Fotos und Informationen werden laufend an die beteiligten Länder weitergegeben.

Um die Mittagszeit verlassen die Zielpersonen Österreich, für die österreichischen Einheiten sind nun nicht mehr die Zielpersonen, sondern deren Kontaktpersonen interessant. Diese überqueren die Grenze zur Schweiz und fahren ein verlassenes Bürogebäude an. Das Einsatzkommando Cobra und die Schweizer Spezialeinheiten machen sich für den gemeinsamen Zugriff bereit. Dann geht alles ganz schnell. Mit den Waffen im Anschlag sprinten die Polizisten aus ihren Verstecken und stürmen das Bürogebäude. Jeder Raum wird durchsucht, die beiden Kontaktpersonen überwältigt und festgenommen. Der Zugriff auf die Haupttäter wird erst in den Niederlanden durch die dortigen Spezialeinheiten erfolgen.

Über "Firestorm"

Die Zugriffe standen jedoch nicht im Fokus der Übung: Wichtig war, eine lückenlose Observation auch bei Grenzübertritten von Zielpersonen zu gewährleisten und in laufendem Kontakt zu den Einheiten der Nachbarländer zu stehen. Koordiniert von Europol wurde die Übung über fünfzehn nationale Grenzen hinweg abgehalten. Sie ist Teil einer größeren, europäischen Strategie, um bei grenzüberschreitenden Bedrohungen Täter und ihre Kontaktpersonen zu überwachen und für die Sicherheit Europas zu sorgen.

Das ATLAS-Netz ist eine Kooperationsplattform von 38 Sondereinsatzkommandos der EU-Mitgliedstaaten sowie Islands, der Schweiz, Norwegens und des Vereinigten Königreichs. Um die Sicherheit Europas zu gewährleisten, müssen solche Übungen regelmäßig durchgeführt werden. Eine gute Kooperation zwischen den Spezialeinheiten ist Voraussetzung für den Erfolg in Ernstfällen. Seit 2019 befindet sich das Unterstützungsbüro des ATLAS-Netzes in der Zentrale von Europol, um die enge Zusammenarbeit zu fördern. Die European Surveillance Group (ESG) ist ein Netzwerk von polizeilichen Überwachungseinheiten der EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegens, Großbritanniens und der Schweiz. Unterstützt wird das Netzwerk und die Zusammenarbeit der ESG und ATLAS von Europol.

Mitglieder der Observationseinheiten.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer
Das Einsatzkommando Cobra und die Schweizer Spezialeinheiten beim Zugriff.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer
Festnahme einer Kontaktperson.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer

Artikel Nr: 22558 vom Mittwoch, 22. März 2023, 09:30 Uhr
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