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Masterplan KZ-Gedenkstätte Gusen für eine zeitgemäße Gedenkkultur

Der Masterplan zur Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Gusen wurde am 12. Oktober 2023 von Innenminister Karner vorgestellt, der die historische Verantwortung Österreichs betonte.

Innenminister Gerhard Karner präsentierte am 12. Oktober 2023 im Innenministerium in Wien den Masterplan zur Erweiterung der KZ-Gedenkstätte Gusen sowie den zeitlichen Rahmen für den Umbau der Gedenkstätte. Dieser wurde nach einem anderthalb Jahre dauernden Beteiligungsprozess über die künftige Nutzung des Geländes gemeinsam mit den Anrainern, den Gemeinden und den Opferverbänden beschlossen.

Die Direktorin der der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Barbara Glück, der Vorsitzende des Internationalen Mauthausen Komitees (CIM), Guy Dockendorf, sowie die Bürgermeister der Gemeinden St. Georgen an der Gusen und Langenstein, Andreas Derntl und Christian Aufreiter, waren ebenfalls am Podium vertreten.

Im Rahmen der Pressekonferenz betonte Innenminister Gerhard Karner die historische Verantwortung Österreichs: "Ich danke allen, die an diesem einzigartigen Prozess zur Weiterentwicklung der Gedenkstätte Gusen mitgewirkt haben: den Menschen aus den beiden Gemeinden Gusen und Langenstein, den Anrainern sowie den nationalen und internationalen Opferverbänden. Der gestrige Beschluss im Ministerrat ist historisch und zugleich ein Zeichen, wie Österreich seine historische Verantwortung wahrnimmt."

Direktorin Barbara Glück sagte: "Wir haben den Weg dieser umfassenden Beteiligung gewählt, um zu gewährleisten, dass das Konzept einen breiten Konsens der Interessensgruppen abbildet. Wir sind dankbar, dass die Umsetzung durch den Beschluss der Bundesregierung nun abgesichert ist. Die neue Gedenkstätte wird ein würdiges Gedenken an die Opfer des KZ Gusen sicherstellen. Sie wird aber auch dem Wunsch der ehemaligen Häftlinge folgend ein zukunftsgewandter Ort sein, der gegen nationalsozialistische Wiederbetätigung, jegliche Form von Rassismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit wirken soll."

Novellierung des Gedenkstättengesetzes

Im Regierungsübereinkommen hatte sich die Bundesregierung zu einer zeitgemäßen Gedenkkultur und zur Weiterentwicklung dieser bekannt. Am 11. Oktober 2023 beschloss die Bundesregierung im Ministerrat, dem Nationalrat einen Entwurf für eine Novellierung des Gedenkstättengesetzes vorzulegen. Mit der Gesetzesänderung soll die KZ-Gedenkstätte Mauthausen mit der Erweiterung und Neugestaltung der von ihr betreuten KZ-Gedenkstätte Gusen beauftragt und die Finanzierung des mehrjährigen Umgestaltungsprozesses gesichert werden.

"Die österreichische Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen für eine zeitgemäße Gedenkkultur gesetzt: die Errichtung der Shoa-Namensmauer in Wien oder der Ankauf des Objekts 10 im ehemaligen KZ Melk zur Gestaltung eines Begegnungsortes. Der Masterplan zur Gestaltung der Gedenkstätte Gusen ist nun ein weiterer Schritt", sagte Innenminister Karner abschließend.

Zum KZ Gusen

Das KZ Gusen war ein Zweiglager des KZ Mauthausen, in dem von 1940 bis zu seiner Befreiung im Mai 1945 rund 71.000 Gefangene aus fast 30 Nationen inhaftiert waren. Mehr als die Hälfte davon kam im Lager zu Tode. In den Jahren 2021/22 kaufte die Republik Österreich Grundstücke am Areal des ehemaligen KZ Gusen, die in den kommenden Jahren neugestaltet und in die bestehende Gedenkstätte integriert werden sollen.

Pressekonferenz zur Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Gusen.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz
Dem Masterplan zur Neugestaltung ging ein anderthalb Jahre dauernder Beteiligungsprozess voran.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 26224 vom Donnerstag, 12. Oktober 2023, 16:15 Uhr
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