Gewaltprävention

Nehammer: Erste Zwischenbilanz der Beratungsstellen für Gewaltprävention

Am 1. September 2021 ist die sechsstündige, verpflichtende Beratung für Gefährder in Kraft getreten. Seit Beginn der Maßnahme wurden mehr als 1700 Gefährder zur Gewaltprävention gewiesen. 80 Prozent der Gefährder kommen dieser Verpflichtung nach, wird eine Teilnahme an der Beratung verweigert, bekommt der Gefährder eine Verwaltungsstrafe.

Frauenministerin Susanne Raab sagt, dass die Regierung mit dem Gewaltschutzpaket die größte Gewaltschutz-Offensive seit Jahrzehnten schüre. Die aktuellen Zahlen der verpflichtenden Gefährderberatung zeigen, dass diese Maßnahme ein wichtiger Eckpfeiler des Pakets seien. Denn neben zahlreichen Angeboten für von Gewalt bedrohte Frauen müsse man auch bei den Männern ansetzen. "Gewalt gegen Frauen ist feige und zu hundert Prozent zu verurteilen", sagt Susanne Raab.

Automatisches Waffenverbot für Gefährder passierte vergangene Woche Ministerrat

"Das automatische Waffenverbot für Gefährder hat bereits den Ministerrat passiert und ist ebenfalls in der Zielgeraden. Der Gewaltschutz in Österreich ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist mir daher besonders wichtig, die Zivilcourage von Nachbarn und Angehörigen zu stärken, die Gewalt im privaten Zusammenleben wahrnehmen", sagt Innenminister Karl Nehammer.

Seit Jahresbeginn 2021 wurden 10.900 Annäherungs- und Betretungsverbote ausgesprochen. Das sind beinahe genauso viele wie im gesamten Vorjahr, in dem sich die Anzahl der ausgesprochenen Verbote auf 11.652 beläuft.

Die Häufung von Betretungs- und Annäherungsverboten ist ein klares Zeichen, dass Gewalttaten zu einem großen Teil der Polizei gemeldet werden – das trifft auch auf jene Taten zu, die sich im privaten Zusammenleben ereignen. Das Dunkelfeld in diesem Deliktsbereich wird dadurch verringert. Die Polizei kann nur tätig werden, wenn sie über Gewalttaten in Kenntnis gesetzt wird, weshalb es wichtig ist, dass die Zivilcourage von Nachbarn oder Verwandten gestärkt wird.

Zahl der Präventionsbediensteten erhöht

Handlungsprämissen bei Gewalt in der Privatsphäre stellen seit vielen Jahren einen Schwerpunkt in der polizeilichen Grundausbildung sowie auch in der Fortbildung dar, die Vortragende sind neben Fachvortragenden auch Expertinnen und Experten aus Gewaltschutzeinrichtungen. Dieses Jahr konnte die Zahl der speziell geschulten Präventionsbeamtinnen und Beamten von 500 auf 800 erhöht werden.

Innenminister Karl Nehammer und Frauenministerin Susanne Raab
Foto: ©  BMI / Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 19060 vom Sonntag, 24. Oktober 2021, 08:41 Uhr
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