Bundeskriminalamt

Krypto-Ermittler tauschten sich über aktuelle Ermittlungsmöglichkeiten und Herausforderungen aus

Das vom Cybercrime-Competence-Center (C4) des Bundeskriminalamts organisierte Treffen fand vom 5. bis 7. März 2024 in Oberösterreich statt. Dabei erörterten 50 Krypto-Ermittlerinnen und -Ermittler aus ganz Österreich aktuelle Herausforderungen und Ermittlungsmethoden im Bereich "Blockchain und Kryptowährungen".

Die Kriminalität unter Verwendung von Kryptowährungen wird stetig komplexer und entwickelt sich laufend weiter. Ermittlungen bei der Verfolgung von Kryptowährungen in der Blockchain sind vielschichtig und benötigen ein umfangreiches Fachwissen. Um derartige Straftaten erfolgreich bekämpfen zu können, ist ein regelmäßiger Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Ermittlerinnen und Ermittlern von enormer Bedeutung.

Kryptowährungen erkennen, verfolgen und sicherstellen

Kryptowährungen dienen längst nicht mehr als reines Spekulationsobjekt. Alles begann im Jahr 2009, als die Kryptowährung Bitcoin veröffentlicht wurde. Mittlerweile sind sie am Finanzmarkt etabliert. So gibt es unter anderem eigene Firmen, genannt "Exchanger", die den Handel mit den unterschiedlichsten Kryptowährungen ermöglichen. Andere wiederum akzeptieren sie als Zahlungsmittel und es können damit beispielsweise Nahrungsmittel, Kleidung oder Urlaubsreisen bezahlt werden. In Europa gelten Kryptowährungen zwar nicht als gesetzliches Zahlungsmittel, jedoch können sie aus strafrechtlicher Sicht Vermögenswerten (gesetzlichen Währungen, Fahrzeugen, Daten) gleichgesetzt werden, was die Begehung von Straftaten betrifft. Angefangen vom klassischen Betrug über Home-Invasion bis zu Cybercrimedelikten werden sie immer häufiger verwendet. Die meisten Kryptowährungen können öffentlich in sogenannten "Explorern" eingesehen und nachverfolgt werden. Dieses Wissen ist auch Kriminellen bekannt, daher versuchen diese die Spur des widerrechtlich erlangten Vermögens unter Anwendung von diversen Techniken zu verschleiern, beispielsweise mit Mixing Services oder Swapping-Diensten. Diese Herausforderungen führen dazu, dass Ermittlungen und Transaktionsanalysen immer komplexer und langwieriger werden.

Obwohl sich Ermittlungen in diesem Bereich sehr komplex gestalten, konnten die Ermittlerinnen und Ermittler aufgrund ihres Engagements und ihrer Eigeninitiative Erfolge erzielen und haben sich dadurch ein enormes Fachwissen angeeignet. Seit 2017 ist es gelungen, Kryptowährungen im Gegenwert von über sechs Millionen Euro auf Behörden-Wallets sicherzustellen.

Ein derartiges Meeting fand nun zum zweiten Mal statt. Sie dienen in erster Linie dazu, um das Wissen für alle Ermittlerinnen und Ermittlern aus diesem Bereich zu teilen und voneinander zu lernen.

Zukünftige Entwicklungen

Der Bereich der "Blockchain und der Kryptowährungen" entwickelt sich ungebremst weiter und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das hat auch eine steigende Verwendung von Kryptowährungen und sonstigen virtuellen Vermögenswerten durch die kriminelle Szene, vor allem die organisierte Cyberkriminalität, zur Folge. Interpol, Europol, das FBI und Ermittlungsbehörden in aller Welt haben diesen Trend ebenfalls als eine der wichtigsten Prioritäten im Kampf gegen Cybercrime erkannt.

Krypto-Ermittler tauschten sich über aktuelle Ermittlungsmöglichkeiten und Herausforderungen aus.
Foto: ©  BMI
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Artikel Nr: 26712 vom Montag, 18. März 2024, 09:02 Uhr
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