Innenministerium

Modernstes Gerät gegen die Schleppermafia

Im Kampf gegen die Schleppermafia setzt die Polizei weiter auf konsequente Grenzkontrollen und modernstes Gerät. Seit 4. August 2023 sind sieben Herzschlagdetektoren in Betrieb, mit denen bei Lastwagen binnen Minuten überprüft werden kann, ob sich jemand auf der Ladefläche versteckt. Bisher musste, wenn es einen Verdacht gab, der Lkw aufwendig ausgeräumt werden.

"Herzschlagdetektoren werden bei den Grenzkontrollen eine wichtige Rolle spielen. Die Geräte entsprechen dem neuesten Stand der Technik, die Polizei kann so die kriminellen Schlepper noch effizienter bekämpfen", sagte Innenminister Gerhard Karner bei der Vorstellung und Übergabe der Geräte in Nickelsdorf. Die Grenzkontrollen zeigen zusammen mit den schnellen Asylverfahren und den konsequenten Abschiebungen Wirkung. So hat es im vergangenen Juni 5.002 Asylanträge gegeben, das ist ein Rückgang um rund fünfzig Prozent. Das schlägt sich auch massiv bei den Aufgriffen nieder. Im zweiten Halbjahr 2022 hat es in Oberpullendorf und Neusiedl am See – den zwei am meisten belasteten Bezirken – 56.400 Aufgriffe nach illegalen Grenzübertritten gegeben. Heuer waren es im ersten Halbjahr knapp 9.800.

Sechs Geräte für die Herzschlagdetektion werden bei der Grenzpunkt- und Grenzraumüberwachung in Österreich zum Einsatz kommen. Ein System ist für Einsätze im Ausland vorgesehen, etwa an der EU-Außengrenze. "Am Grenzübergang Nickelsdorf passieren tagtäglich rund 2.700 Lkw die Grenze nach Österreich. Die Herzschlagdetektoren sind für uns eine massive Unterstützung, um die Schlepperkriminalität zu bekämpfen und Menschenleben zu retten", betonte Bundespolizeidirektor Michael Takacs. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Transitverkehr wird durch die kurzen Kontrollen so gering als möglich belastet, gleichzeitig können illegal Einreisende aus einer möglicherweise lebensbedrohenden Situation befreit werden.

Die Sensoren der Geräte werden außen auf den Lkw angebracht und erfassen Schwingungen, die von Lebewesen auf Fahrzeuge übertragen werden. Die oftmals schwer durchsuchbaren Innenräume der Fahrzeuge können somit effizienter überprüft werden. Zusätzliche Referenzsonden, die Schwingungen durch Bodenerschütterungen oder Wind erkennen, steigern die Erfassungsgenauigkeit der Detektoren.

Österreich werde weiterhin in moderne Ausrüstung investieren, betonte Innenminister Karner. Sieben zusätzliche Wärmebildfahrzeuge werden angeschafft, zudem gibt es weitere Wärmebild- und Nachtsichtausrüstung für die Polizistinnen und Polizisten im Grenzeinsatz. Die Drohnenflotte für den Grenzschutz wird ebenfalls weiter ausgebaut. Derzeit betreibt die Polizei 300 Drohnen, 50 weitere sollen 2024 dazukommen.

Innenminister Gerhard Karner mit den Inspektoren Dominik Heigl (l.) und Daniel Bindinger (r.) bei der Vorstellung des Geräts.
Foto: ©  BMI/ Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 26003 vom Freitag, 4. August 2023, 13:43 Uhr
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