GEMEINSAM.SICHER

Gemeinsam gegen GEWALTige Welten: Eine GEMEINSAM.SICHER-Reportage

Revierinspektorin Stephanie Hardank und Bezirksinspektor Thomas Geith möchten aufklären und informieren. Sie möchten beraten und helfen. Sie tun das gemeinsam mit Beraterinnen und Beratern vom Mädchenzentrum Klagenfurt und der WIFF Frauen- und Familienberatungsstelle Völkermarkt in St. Kanzian am Klopeiner See.

Der Platz am Eingang des Strandbades Camping Nord in St. Kanzian am Klopeiner See ist gut gewählt: Menschen passieren die Stelle, wenn sie das Strandbad besuchen, wenn sie es verlassen. Outdoor-Rollups mit Beispielen in Sprechblasen, ein Straßen-Memory am Asphalt, eine Papp-Pyramide der negativen Erfahrungen zum Abschießen, Infoständer, Stehtische mit Stopp- & Respekt-Karten, Flyer und Infomaterial – das alles weist darauf hin, dass an diesem Tag das Bewusstsein und die Sensibilität gegen Gewalt an Mädchen und Frauen in der Bevölkerung geschärft werden soll. Unter dem Motto: "GEMEINSAM gegen GEWALTige Welten von Mädchen und Frauen" – mit dabei sind Revierinspektorin Stephanie Hardank und Bezirksinspektor Thomas Geith von der Polizeiinspektion St. Kanzian am Klopeiner See.

"Wir wollen bei diesen Veranstaltungen zeigen, dass wir gemeinsam mit den Beratungsstellen für Mädchen und Frauen an einem Strang ziehen", sagt Bezirksinspektor Geith. "Ja, wir möchten gesehen werden, möchten darauf hinweisen, dass wir trotz der Corona-Pandemie für die Menschen da sind", ergänzt Revierinspektorin Hardank. Und sie betont: "Wir möchten erklären, warum wir da sind, welche Hilfe und welchen Schutz wir anbieten können. Und dass Mädchen und Frauen, die Opfer geworden sind, nicht alleine dastehen, dass sie Unterstützung erhalten, Beratung erhalten, psychologische Hilfe erhalten, wenn sie das wollen und brauchen."

In der Großstadt sei es schwieriger, Kontakt zu Menschen aufzubauen, sagt Geith, der acht Jahre lang seinen Dienst in Wien versah, auch beim Einsatzkommando Cobra war, dann fünf Jahre in Klagenfurt und schließlich "seinen Sattel in der Polizeiinspektion St. Kanzian am Klopeiner See gefunden hat". Er kenne die Vergleiche mit Großstädten, sagt er. "Die Bürgermeister, Amtsleiter, die Menschen vom Bauhof, vom Tourismusbüro, da findet der Informationsaustausch unkomplizierter statt, da bauen wir unsere Geschichten auf", sagt er. "Oft als erste Ansprechpartner für Angelegenheiten, die uns gar nicht betreffen."

Projekt "YES WE DO"

"Das Projekt 'YES WE DO' ist eine der Maßnahmen, die rund um das Thema 'Gegen Gewalt an Mädchen und Frauen handeln' ergriffen werden", sagt Mag. Eva Krainer, sozialpädagogische Beraterin vom Mädchenzentrum Klagenfurt. Das Kompetenzzentrum hat sich zum Ziel gesetzt, Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes und vielfältiges Leben zu ermöglichen. "Als Beratungs- und Bildungseinrichtung arbeiten wir stark in der Prävention. Viele Mädchen und Frauen ordnen das, was ihnen passiert, gar nicht als Gewalt ein. Übergriffe, sexuelle Belästigung usw. passieren so oft, dass sie es als `normal´ und unveränderbar wahrnehmen. Wir ermutigen Mädchen und Frauen, darüber zu reden, auch anonym, und Sexismus und Gewalt als solche zu benennen. Viele Straftaten kommen nicht zur Anzeige – deshalb ist die Dunkelziffer auch so hoch", sagt die Beraterin.

Nur GEMEINSAM sind wir stark

Wir haben viele erfolgreiche Partnerschaften im Bezirk, unter anderem auch mit der Frauen- und Familienberatung in Völkermarkt – weil Gewalt an Frauen, in vielen Fällen sind es verbale Belästigungen, auch bei uns ein Thema ist", sagt Oberstleutnant Klaus Innerwinkler, Bezirkspolizeikommandant in Völkermarkt. "Wir möchten aufklären und informieren und sind gerne bei derartigen Veranstaltungen dabei." Es sei wichtig, dass präventiv gearbeitet werde, dass man Mädchen und Frauen aufkläre, dass sie sich an die Polizei wenden könnten, auch wenn noch nichts passiert sei, betont der Bezirkspolizeikommandant. "Die Polizei sollte immer einer der ersten Ansprechpartner sein." Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, hebt der Bezirkspolizeikommandant hervor. "In den vergangenen 4 Wochen habe ich mit meinem neuen Stellvertreter alle 13 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Bezirk besucht, unter anderem auch deshalb, um auszuloten, wie wir gemeinsam bestmöglich aus der Corona-Krise wieder in einen Normalbetrieb kommen können, welche Anliegen die Gemeinden haben und wie wir als Organisation dabei helfen beziehungsweise unterstützen können."

"Die Zusammenarbeit mit den Menschen, den Beratungsstellen sowie den Polizistinnen und Polizisten hier im Ort ist beispielhaft", sagt Thomas Krainz, Bürgermeister der Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See. "Wir stehen in ständigem Kontakt – ich möchte sagen, dass wir uns zumindest einmal wöchentlich untereinander austauschen." Das helfe uns sehr viel weiter, insbesondere, wenn man bedenke, dass im Sommer die Sicherheit von etwa 20.000 Gästen gewährleistet sein müsse, ergänzt der Bürgermeister. "Nur gemeinsam sind wir stark, das ist ein bekannter Spruch, der immer seine Gültigkeit hat, und genau das wollen wir hier leben."

Kontrollinspektor Christian Sagmeister, seit 2016 Kommandant der Dienststelle in St. Kanzian, ergänzt: "Wir schauen, dass wir einen guten Kontakt, einen nahen Kontakt zu den Menschen im Ort haben." Deshalb sei GEMEINSAM.SICHER immer ein Thema in St, Kanzian, auch in den vergangenen eineinhalb Jahren, in Zeiten der Corona-Pandemie."

(RGL)

Revierinspektorin Stephanie Hardank im Gespräch.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer
Revierinspektorin Stephanie Hardank und Bezirksinspektor Thomas Geith klären auf und informieren.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer
Bürgermeister Thomas Krainz und Bezirkspolizeikommandant Klaus Innerwinkler.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer

Artikel Nr: 18935 vom Sonntag, 5. September 2021, 07:54 Uhr
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