Innenministerium

Nehammer präsentiert Sieger des Architekturwettbewerbs Hitler-Geburtshaus-Umbau

Innenminister Karl Nehammer und der Leiter der Sektion IV (Service) im Innenministerium, Hermann Feiner, präsentierten mit dem Vorsitzenden der Jury des Architekturwettbewerbs, Architekt Robert Wimmer, den Sieger des Architekturwettbewerbs für den Umbau des Hitler-Geburtshauses am 2. Juni 2020 in Wien. Der Sieg ging an das Architektenbüro "Marte.Marte Architekten ZT Gmbh".

"Heuer begehen wir den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges, aber auch den Beginn einer demokratischen Entwicklung", sagte Innenminister Karl Nehammer bei der Präsentation am 2. Juni 2020 in Wien. "Die demokratische Kultur eines Landes erkennt man am Umgang mit seiner Geschichte, und Österreich hat lange gebraucht, um sich seiner eigenen Geschichte zu stellen." In seiner Zeit als Innenminister stelle sich aber auch die Polizei ihrer Vergangenheit, sagte Nehammer, "denn nur wer seine Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten". Gedenken heiße aber nicht nur, sich an Vergangenes zu erinnern, sondern auch daraus die Lehren für die Zukunft zu ziehen und entsprechend zu handeln.

Hitler-Geburtshaus nimmt künftig Polizeidienststellen auf

"Deshalb schlagen wir heute im Umgang mit unserer historischen Verantwortung ein neues Kapitel auf", betonte der Innenminister. "Mehr als 140 Jahre nach der Geburt von Adolf Hitler wird sein Geburtshaus in Braunau zu einer Antithese zu all dem, wofür er stand: ein Ort, an dem Demokratie und Menschenrechte verteidigt werden, ein Ort, der Sicherheit vor Verfolgung bietet und einen Blick nach vorne in Frieden und Freiheit ermöglicht." Die Polizei sei ein Garant für Demokratie, deshalb werde das Hitler-Geburtshaus nach seiner Umgestaltung das Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau am Inn aufnehmen, sagte Nehammer. Mit dem Ergebnis des Architekturwettbewerbs zur Umgestaltung des Gebäudes mit der Adresse "Salzburger Vorstadt 15" in Braunau gäbe es nach jahrelanger intensiver Arbeit eine klare Perspektive für die Zukunft dieses historisch belasteten Ortes. "Ich freue mich daher, Ihnen heute dieses Ergebnis präsentieren zu können."

Ausschreibung im November 2019

"Im November 2019 wurde ein von der Bundesimmobilien GmbH im Auftrag des Bundes durchgeführter EU-weiter Architektenwettbewerb gestartet", sagte Sektionschef Hermann Feiner. "Durch die Vorschläge im Wettbewerb sollte die Empfehlung zweier Kommissionen umgesetzt werden und sich das Haus zukünftig nach seiner äußeren Umgestaltung architektonisch in das bestehende Ensemble der Vorstadt in Braunau eingliedern." Die Wettbewerbsvorschläge seien von einer unabhängigen Expertenjury bewertet worden, ergänzte der Sektionschef, der nicht nur Architekten, sondern auch ein Vertreter der Stadt Braunau, der Bundesimmobilien GmbH (BIG), des Bundes und der Nationalfonds angehörten. "Mit dem Abschluss des Wettbewerbs sind alle wesentlichen Entscheidungen abgeschlossen, die diese Liegenschaft betreffen", betonte Feiner. "Und Anfang 2023 sollten die baulichen Maßnahmen abgeschlossen sein."

Enteignung im Jänner 2017

Der Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau am Inn stellte für die Zweite Republik eine Herausforderung vor allem im Zusammenhang mit der Geschichte des Dritten Reichs in Österreich dar. Um der Verantwortung gerecht zu werden, wurde die Liegenschaft mit der Adresse "Salzburger Vorstadt 15, Braunau am Inn" auf Grundlage einer speziellen gesetzlichen Ermächtigung im Jänner 2017 enteignet. Dafür wurde an die vormalige Eigentümerin ein Entschädigungsbetrag in Höhe von 812.000 Euro geleistet.

Die Polizei sei ein Garant für Demokratie, deshalb werde das Hitler-Geburtshaus das BPK und die PI Braunau am Inn aufnehmen, sagte Innenminister Karl Nehammer.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz
Architekt Robert Wimmer präsentiert Innenminister Karl Nehammer und Sektionschef Hermann Feiner das "Siegermodell" des Architektenbüros "Marte.Marte Architekten ZT Gmbh".
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 17911 vom Dienstag, 2. Juni 2020, 16:15 Uhr
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