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Polizei-Personal: Rekord bei Bewerbungen, Abgänge kompensiert
Das intensive Recruiting der Polizei zeigt Wirkung: Bundesweit gingen im laufenden Jahr bereits über 10.000 Bewerbungen für den Polizeiberuf ein. Sektionschef Hutter: "Sind auf einem sehr guten Weg".
Immer mehr Frauen und Männer entdecken den vielseitigen Polizeiberuf für sich. Im ersten Halbjahr des heurigen Jahres erreichten die Bewerbungszahlen einen neuen Rekord: Über 10.000 Österreicherinnen und Österreicher haben die Bewerbungsunterlagen unterschrieben und sich für das Auswahlverfahren angemeldet. Dies ist ein Anstieg von 189 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum. Für die Polizei Wien allein stieg die Anzahl der Bewerbungen um 287 Prozent.
Karl Hutter, Chef der Präsidialsektion im Innenressort: "Uns gelingt im Zusammenwirken mit der Bundespolizeidirektion viel, und das möchten wir zeigen. Wir haben aber auch Herausforderungen und die sprechen wir ehrlich an". In der Präsidialsektion sind unter anderem alle Personalangelegenheiten des Innenministeriums organisatorisch angesiedelt. "Wir sind beim Recruiting auf einem sehr guten Weg, aber es ist ein Marathon, kein Sprint."
Gute Zahlen bei Bewerbung und auch der Aufnahme
Neben den Bewerbungen ist auch die bereits stattfindende Grundausbildung auf gutem Kurs: Während im Vorjahr 1.737 Polizeischülerinnen und -schüler neu aufgenommen worden waren, werden bis Ende diesen Jahres geplant 2.707 Frauen und Männer mit der Polizeigrundausbildung beginnen. 1.028 davon werden für Wien ausgebildet, wodurch der Personalbedarf in allen Landespolizeidirektionen heuer gedeckt werden wird.
Dieser positive Trend macht sich auch in der langfristigen Personalentwicklung der Polizei bemerkbar. Waren vor zehn Jahren noch 26.600 Polizeibedienstete im Einsatz, stieg die Zahl bis 2020 auf 29.750 – heute sorgen rund 32.600 Polizistinnen und Polizisten für die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung.
Polizei-Recruiting: Schlüssel zum Erfolg
Die Werbemaßnahmen sowie die Modernisierung des Auswahlverfahrens und der Polizeigrundausbildung zeigen Wirkung. Die Bundespolizei setzt auf Authentizität, um sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt abzuheben. Deshalb setzte die Polizei in den vergangenen Jahren unter anderem auf eine neue Werbekampagne, Kommunikation auf Augenhöhe (24/7-Chatservice), auf ein transparentes und unbürokratisches Bewerbungsverfahren (One-Click-Bewerbung) und auf ein modernisiertes Aufnahmeverfahren (Wiederholbarkeit einzelner Prüfungsmodule, Verlagerung der sportlichen Testung in die Grundausbildung). Die Kampagne "Ich kann’s werden", die mit Polizistinnen und Polizisten aus allen Bundesländern umgesetzt wurde, war vor allem bei jungen Menschen in den sozialen Medien sehr erfolgreich.
Darüber hinaus wurden finanzielle Anreize für Polizeischülerinnen und -schüler geschaffen. Das Gehalt wurde im ersten Ausbildungsjahr um 140 Euro netto und im zweiten Ausbildungsjahr um 200 Euro netto pro Monat erhöht. Zudem haben Frauen und Männer bei erfolgreichem Eintritt in die Grundausbildung die Möglichkeit, einen Kostenersatz für den Führerschein der Klasse B (von 60 Bediensteten beansprucht) und das Klimaticket (von 1.288 Bediensteten beansprucht) zu beantragen. Auch bestehende Polizeibedienstete profitieren durch ein Prämiensystem von der Anwerbung neuer Kolleginnen und Kollegen: Aktuell empfahlen 832 Bedienstete den Polizeiberuf in ihrem Bekanntenkreis weiter.
Zusammenarbeit in Wien: Unterstützung aus Bundesländern
In Wien sind rund um die Uhr 80 Bezirks-Streifenwägen einsatzbereit, die nicht nur im zugeteilten Rayon unterwegs sind, sondern überall in Wien einsatzfähig sind. Durch die zusätzliche Unterstützung der bezirksübergreifend tätigen Sondereinheiten (WEGA, Bereitschaftseinheit etc.) und von Kräften aus den Bundesländern kann in Wien immer dort Personal eingesetzt werden, wo es gerade benötigt wird. Moderne Kriminalität macht vor Bezirksgrenzen keinen Halt, weshalb die Personalzahlen in den einzelnen Wiener Bezirken mittlerweile sehr wenig Aussagekraft über die tatsächliche Personalstärke und Schlagkraft der Polizei haben.