Innenministerium

Anti-Marketing auf Google, Facebook und Instagram, um Lügen von Schleppern dagegenzuhalten

Pressekonferenz "myths about migration" mit Innenminister Gerhard Karner, BMI-Migrationsexperten Gerald Tatzgern und Rasha Corti, Syrisch-Dolmetscherin für das BFA, am 23. August 2022 in Wien.

"Alleine von Jänner bis Juli 2022 wurden in Österreich rund 42.000 Asylanträge gestellt, von Menschen unter anderem aus Indien, Tunesien und Pakistan, also Ländern, die keine Chance auf Asyl haben", sagte Innenminister Gerhard Karner bei der Pressekonferenz "myths about migration" mit dem BMI-Migrationsexperten Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt (BK) und Rasha Corti, Syrisch-Dolmetscherin für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA), am 23. August 2022 in Wien. "Wir sind an die Belastungsgrenze unseres Systems angelangt – es sind viele Maßnahmen notwendig, damit unser Asylsystem glaubwürdig bleibt. Wir müssen ganz klar zwischen legaler Zuwanderung und Asyl unterscheiden, und es dürfen nur jene Menschen Asyl zugesprochen bekommen, die Schutz brauchen."

Maßnahmen gegen illegale Migration

Österreich setze deshalb Schwerpunkte gegen die illegale Migration. So seien bei der Bekämpfung der Schlepperei heuer bereits mehr als 340 Schlepper von der Polizei festgenommen worden. Außerdem seien bis Juli 2022 rund 15.000 Schnellverfahren in Österreich durchgeführt worden. Im selben Zeitraum habe es auch mehr als 6.000 Rückführungen gegeben. Gefordert sei allerdings auch die EU. "Die Europäische Kommission muss Akzente bei Rückführungsabkommen setzen, der Außengrenzschutz muss verbessert werden und Erfahrungen von beispielsweise Dänemark und Großbritannien mit Asylverfahren in Drittstaaten müssen in europäische Regelungen miteinfließen", sagte Karner.

Info-Offensive auf Google, Facebook und Instagram

Gleichzeitig sei es wichtig, gegen Werbemaßnahmen der kriminellen Schlepperbanden vorzugehen. "Wir müssen den Lügen von Schleppern mit einem Anti-Marketing dagegenhalten. Diese haben rasch auf den Ukraine-Krieg mit ihrem Marketing reagiert und erzählen, dass Europa offen für Migrantinnen und Migranten sei." Das Innenministerium schaltet Werbesujets auf Google, Facebook und Instagram. Adressaten sind junge Menschen in Ländern, die keine oder kaum eine Chance auf Asyl haben: Marokko, Tunesien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, der Libanon, Pakistan und Indien. Potenziellen Migranten sollen in ihren jeweiligen Landessprachen gewarnt werden, "dass sie ihr Leben riskieren und keine Chance auf Asyl haben".

Die Dolmetscherin Rasha Corti, die rund 1.000 Sprachnachrichten übersetzt hat, sagte, dass Schlepperei eine besonders brutale Art der Kriminalität sei und Menschen oft tagelang ohne Verpflegung in Lkw verharren müssten. Migranten würden ausgebeutet werden und risikierten ihr Leben. "Sie investieren ihr ganzes Vermögen und hoffen auf eine bessere Zukunft in Europa, aber diese Hoffnungen sind auf Luft gebaut."

Gerald Tatzgern betonte, dass die Kampagne wichtig sei, um potenzielle Migranten zu informieren. Schlepper seien keine Fluchthelfer, sondern würden aus dem Leid der Menschen Profit schlagen. Er ergänzte, dass Schlepper hauptsächlich auf Telegram Werbung mit Fotos von Schiffsreisen machen würden, die Realität aber anders aussehen würde. Deshalb würden nun weitere polizeiliche Aktionen in Serbien und Ungarn gesetzt, um brutale Schlepper zu bekämpfen.

Innenminister Gerhard Karner, Dolmetscherin Rasha Corti  und BMI-Migrationsexperte Gerald Tatzgern.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 19910 vom Dienstag, 23. August 2022, 13:32 Uhr
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