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Bundesregierung beschließt Entwicklung der gesamtstaatlichen Drohnenabwehrstrategie
In den vergangenen Monaten gab es in ganz Europa mehrere Drohnenvorfälle. Deshalb hat die Bundesregierung am 29. Oktober 2025 die Entwicklung einer Drohnenabwehrstrategie auf den Weg gebracht. Vorgestellt wurden die Eckpunkte beim gemeinsamen Pressefoyer von Bundesministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) und Klubobmann der Neos, Yannick Shetty.
Drohnen bedeuten eine besondere Gefahr, vor allem für die kritische Infrastruktur wie Flughäfen, Schienen, Straßen und Energieversorger. Der Schutz dieser erfordert gezielte und abgestufte Abwehrmaßahmen, aber auch eine enge Koordination zwischen staatlichen Stellen, Betreibern und Luftfahrtbehörden. Luftraumverletzungen durch Drohnen müssen frühzeitig erkannt werden, um den österreichischen Luftraum zu schützen und gefährliche Drohnen abzuwehren.
In Österreich gibt es etablierte Abläufe zwischen allen zuständigen Stellen. Der Flughafen hat Möglichkeiten, Drohnen im Flughafenbereich zu erkennen bzw. Drohnenpiloten zu lokalisieren. Die konkreten Maßnahmen werden je nach Situation zwischen Austro Control, dem Bundesministerium für Inneres (BMI), dem Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) und den Flughäfen abgestimmt.
Das Regierungsprogramm sieht unter dem Punkt "Sicherheit in unserer Luftfahrt" (Seite 188) auch eine "rechtliche Ausgestaltung der Zuverlässigkeitsüberprüfung im österreichischen Luftfahrtgesetz" sowie die "Schaffung zeitgemäßer, technologisch wirksamer Antworten auf die massiv gestiegene Gefahr, die von Drohnen für kritische Infrastrukturen und besonders zu schützende Einrichtungen ausgehen" vor. "Unser Ziel ist, Österreich bestmöglich auf neue Herausforderungen vorzubereiten und robust gegen die Drohnengefahr vorzugehen", sagt Staatssekretär Jörg Leichtfried.
In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche operative Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen umgesetzt. So wurde etwa am Flughafen Wien-Schwechat ein Drohnendetektionssystem installiert. Aber ein umfassender Ansatz zur Abwehr von Drohnen durch die österreichischen Sicherheitsbehörden umfasst nicht nur Maßnahmen zum Schutz des öffentlichen Raums, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit Betreibern kritischer Infrastrukturen. Dabei werden insbesondere deren risikobasierte Maßnahmen gemäß dem RKE-Gesetz (Resilienz kritischer Infrastruktur) berücksichtigt. Das RKE-Gesetz bildet eine zentrale Grundlage für den Schutz besonders sensibler Einrichtungen und stellt einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Sicherheit in Österreich dar. Ziel der Drohnenabwehrstrategie ist, bestehende sowie künftige Schutzmaßnahmen an die sich verändernden Bedrohungsszenarien anzupassen, um auf die dynamischen Entwicklungen der Gefährdungslage durch Drohnenangriffe reagieren können.