Verkehrssicherheit
"Wien rollt sicher" – Wiener Polizei startet Kampagne gegen E-Scooter-Unfälle
Bundespolizeidirektor Michael Takács und Thomas Losko, Leiter der Wiener Landesverkehrsabteilung, präsentierten am 5. Juni 2025 eine neue Strategie, um die Sicherheit auf Wiens Straßen zu erhöhen.
Die Landespolizeidirektion Wien reagiert mit der Kampagne "Wien rollt sicher" auf die dramatische Zunahme von Unfällen und Verstößen mit E-Scootern und E-Rollern. Seit der Einführung von Leih-E-Scootern im Jahr 2018 – besonders während der Corona-Pandemie – hat die Nutzung von E-Scootern stark zugenommen. Gleichzeitig stiegen die Unfallzahlen und Verkehrsübertretungen erheblich. Zwischen 2021 und 2024 verzeichnete Wien Anstiege der Organmandate (58 Prozent), Anzeigen (knapp 170 Prozent) und der verletzten Personen bei Unfällen mit E-Scootern (140 Prozent). Besonders alarmierend: die Zunahme der Verstöße unter Alkohol- und Drogeneinfluss, die sich im selben Zeitraum mehr als verdreifacht haben.
"Im Jahr 2024 gab es zwei Tote, fast 400 Verletzte und über 1.000 Beeinträchtigte durch Alkohol und Drogen auf Wiens Straßen. Nutzerinnen und Nutzer unterschätzen oft die Risiken, insbesondere im beeinträchtigten Zustand", erklärte Bundespolizeidirektor Michael Takács beim Auftakt der Informationskampagne am 5. Juni 2025 vor dem Burgtheater in Wien. Takács warnte außerdem vor "aufgemotzten" Fahrzeugen, die das Unfallrisiko zusätzlich erhöhen würden.
"Wien rollt sicher" – eine Informationskampagne mit drei Säulen
Um diesen gefährlichen Trend zu stoppen, setzt die Landespolizeidirektion Wien auf eine Präventionskampagne mit drei Säulen: gezielte Aufklärung der Lenkerinnen und Lenker, verstärkte Schwerpunktkontrollen und umfassende Information aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
"Die Kampagne ‚Wien rollt sicher‘ bietet Informationsmaterialien wie Flyer und Plakate, die die wichtigsten Regeln einfach und verständlich erklären", betonte Thomas Losko, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien. "Diese Materialien sind mit QR-Codes versehen, über die weitere Inhalte und Videos abrufbar sind."
Neben der Prävention will die Polizei auch repressiv handeln: Bei einer Schwerpunktaktion im März wurden über 300 Anzeigen erstattet und rund 100 Organmandate eingehoben. Mehrere stark beeinträchtigte Fahrerinnen und Fahrer wurden aus dem Verkehr gezogen. "Viele unterschätzen die möglichen Strafhöhen. Diese reichen von 800 bis 5.900 Euro – und es kann auch der Führerschein entzogen werden, wenn die Verkehrszuverlässigkeit nicht mehr gegeben ist", sagte Losko.
Zu den häufigsten Verstößen zählen das Fahren auf Gehsteigen, die Mitnahme mehrerer Personen auf einem E-Scooter, das Missachten von Lichtsignalen sowie das Fahren gegen Einbahnstraßen. Kinder unter zwölf Jahren müssen zudem einen Fahrradhelm tragen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. "Die Kampagne soll nicht nur E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer erreichen", ergänzt Losko. "Nur mit gemeinsamer Verantwortung können wir die Sicherheit auf Wiens Straßen erhöhen."
Die Informationsmaterialien werden ab sofort bei Verkehrskontrollen verteilt, in den Stadtpolizeikommanden ausgehängt und sind online auf der Webseite der Landespolizeidirektion Wien verfügbar.