Aktuelles
Tag der kritischen Infrastruktur
Zum "Tag der kritischen Infrastruktur" am 25. September 2023 fand eine Veranstaltung im A1-Headquarter in Wien statt. Ziel war, eine Plattform zur Vernetzung aller involvierten Betriebe und Behörden zu bieten. Themen waren unter anderem Blackout und mögliche Folgen, Cybersicherheit in Österreich, Versorgungssicherheit in Krisenzeiten, das Phänomen Wirtschaftsspionage sowie die Umsetzung zweier Richtlinien der EU-Kommission.
Zum "Tag der kritischen Infrastruktur" am 25. September 2023 trafen Innenminister Gerhard Karner, der Präsident des Kompetenzzentrums Sicheres Österreich (KSÖ), Michael Höllerer, und Thomas Arnoldner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der A1 Group, mit Vertreterinnen und Vertretern von rund 300 Unternehmen kritischer Infrastruktur aus unterschiedlichen Branchen im A1-Headquarter in Wien zusammen.
Die Veranstaltung wurde von der KSÖ, der DSN und A1 organisiert. Themen waren unter anderem Blackout und mögliche Folgen, Cybersicherheit in Österreich, Versorgungssicherheit in Krisenzeiten, das Phänomen Wirtschaftsspionage sowie die Umsetzung zweier Richtlinien der EU-Kommission – jene zur Netz- und Informationssicherheit (NIS 2) und jene zum Schutz kritischer Infrastruktur. Ziele der Veranstaltung waren, eine Plattform zur Vernetzung aller involvierten Betriebe und Behörden zu bieten, Herausforderungen für die kritische Infrastruktur zu diskutieren und Handlungsanleitungen zu bieten.
Um Sicherheit auf allen Ebenen ging es auch beim Pressegespräch im Vorfeld der Veranstaltung. Thomas Arnoldner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der A1 Group, betonte: "Als größter Telekommunikationsanbieter und Betreiber von kritischer Infrastruktur in Österreich hat A1 eine besondere Verantwortung in den Bereichen Cyber Security und National Resilience. Wir müssen heute Investitionen tätigen, um für die unterschiedlichsten Szenarien von Morgen gewappnet zu sein. A1 investiert jährlich 600 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur, auch um in Krisenfällen entsprechende Konnektivität liefern zu können. Um unsere Netze und die Daten unserer Kunden abzusichern, wenden wir jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag auf. Durch die zunehmende Digitalisierung ist die Bedeutung von Cyber Security so hoch wie nie zu vor, sie ist eine der tragenden Säulen erfolgreicher digitaler Transformation. Das A1-Netz ist gewappnet für unterschiedlichste Bedrohungen. Dafür arbeiten wir auch intensiv mit den verantwortlichen Behörden und anderen Betreibern kritischer Infrastruktur zusammen."
Innenminister Gerhard Karner zählte die drei größten Herausforderungen für das Innenministerium auf: der Kampf gegen Terrorismus und Extremismus, gegen Asylmissbrauch und Schlepperkriminalität sowie die Cybersicherheit. "Hinter Cyberangriffen auf Unternehmen oder Behörden stehen Akteure, die gezielt versuchen, die Versorgungssicherheit zu sabotieren oder kriminelle Geschäfte zu machen. Auch für terroristische oder extremistische Gruppierungen ist die kritische Infrastruktur ein mögliches Anschlagsziel geworden. Daher setzen wir im Bereich der Prävention und zum Schutz der kritischen Infrastruktur einen Schwerpunkt, etwa mit der Kriminaldienstreform und der Etablierung einer Cyber-Cobra in den Regionen. Mit der notwendigen Umsetzung der EU-Sicherheitsrichtlinien wollen wir den Schutz für Unternehmen und für die Bevölkerung weiter ausbauen."
Michael Lohnegger, stellvertretender Direktor der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, sagte: "Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst wurde im Dezember 2021 mit dem Ziel gegründet, die Republik vor verfassungsgefährdeten Angriffen zu schützen. Hier denken viele zuerst an die Abwehr von Terroranschlägen, Extremismus oder Spionage. Aber auch der Schutz unserer kritischen Infrastruktur ist eine wichtige Aufgabe des Verfassungsschutzes, denn diese Einrichtungen sind die Grundlage für das Funktionieren von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft und somit ein wichtiger Faktor für die öffentliche Ordnung und Sicherheit."
Michael Höller, Präsident des KSÖ, betonte, dass das Thema Sicherheit ein wesentlicher Standortfaktor für Österreich sei. "Diese Sicherheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern benötigt permanente und kontinuierliche Arbeit, Awareness, aber auch Investments. Cyberangriffe sind keine Seltenheit mehr, sie gehören mittlerweile zum Alltag von Cybersecurity-Spezialisten. Kooperation und Prävention sind der Schlüssel im Kampf gegen Cyberangriffe." Das Kompetenzzentrum Sicheres Österreich fungiere dabei als wesentliche Drehscheibe, die Staat, Wirtschaft und Forschung verbinde.
Martin Graf, Vorstandsdirektor Energie Steiermark: "Die Sicherung der Energie-Infrastruktur hat insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Hackerangriffe absolute Priorität und ist mit einer Vielzahl von einzelnen Präventivmaßnahmen verbunden, deren Umfang in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Die Ereignisse im Umfeld der Ukrainekrise haben die besondere Bedeutung des Schutzes für Strom- und Erdgasnetze drastisch vor Augen geführt. Die Zusammenarbeit aller Verantwortungsträger auf nationaler und internationaler Ebene im Bereich der kritischen Infrastruktur sowie der Sicherheitsbehörden ist Gebot der Stunde."
Mit dem Begriff "kritische Infrastruktur" werden Organisationen und Einrichtungen zusammengefasst, die für das Funktionieren von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft wesentlich sind. Dazu gehören etwa die Versorgung mit Lebensmitteln, Energie, Wasser Verkehr, Telekomunikation, Finanzen sowie medizinische Betreuung.