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Tragen von Messern – wem nützt das?

Gerhard Pürstl, der Wiener Landespolizeipräsident, kommentierte den Nutzen eines Waffen- und Messerverbots im öffentlichen Raum. In seinem Gastkommentar in der "Kleinen Zeitung" ging er auf Ausnahmen und Kritik der Thematik ein.

"Fast täglich ereignen sich schwere Straftaten unter Verwendung verschiedenster Waffen, hauptsächlich aber mit Messern. Nicht jedes Messer ist eine Waffe, aber in der Hand Krimineller meist noch gefährlicher als Schusswaffen, insbesondere, wenn es eine gewisse Klingenlänge erreicht", erläuterte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl in einem Gastkommentar der Tageszeitung "Kleine Zeitung". "Wem bringt es etwas, derartige Gegenstände in der Öffentlichkeit mit sich zu führen? Letztlich jenen, die sie mithaben, um damit Gewalt gegen andere auszuüben. Für Selbstverteidigung sind sie nämlich völlig ungeeignet", ergänzte Pürstl.

Ausnahmen für Beruf, Sport und Abwehr

"Natürlich sollen die bestehenden Regelungen über Schusswaffen unangetastet bleiben, auch Sportschützen und Jäger müssen keine Einschränkungen ihrer Berechtigungen befürchten. Für die Inhaber eines Waffenpasses oder einer Jagdkarte sollte es aus meiner Sicht überhaupt keine Änderung der bestehenden Regeln geben", meinte der Wiener Landespolizeipräsident. Für jene, die Waffen- oder Messer für berufliche oder sportliche Zwecke benötigen, müsse es ebenfalls Ausnahmen geben, betonte Pürstl. Typische Abwehrwaffen, wie etwa Pfeffersprays, und Alltagsgegenstände, beispielsweise ein kleines Schweizermesser, würden ebenso wenig im Fokus eines Verbots stehen.

"Trägt zur Sicherheit aller bei"

"Jenen Kritikern, die meinen, Jugendliche und Asylwerber dürften sowieso keine Waffen besitzen, sei mitgegeben, dass der Missbrauch von Waffen – wie die Erfahrung zeigt – in allen Altersschichten und quer durch die Bevölkerung traurige Realität ist, und überdies die meisten Messer gar keine Waffen sind, sodass sie von allen zurzeit straflos mitgeführt werden können", erklärte Pürstl. "Ein klares Ja für ein solches Waffenverbot im öffentlichen Raum trägt zur Sicherheit aller bei, hilft der Polizei bei der Überwachung und beschneidet niemanden in seiner Freiheit", sagte der Landespolizeipräsident abschließend.

Der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer

Artikel Nr: 26727 vom Sonntag, 24. März 2024, 08:02 Uhr
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