Internationale Zusammenarbeit

Alpinpolizei bei der Spanischen Guardia Civil

In der Zeit zwischen 29. September und 6. Oktober 2019 fand in Jaca, Spanien ein Erfahrungsaustausch zwischen Beamten der Alpinpolizei Österreich und der spanischen Guardia Civil statt. Zu diesem Treffen wurden AI Berger Sigfried, GI Poppeller Franz und AI Jungmann Stefan entsandt.

Bereits in vergangenen Jahren entwickelte sich die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch zwischen Spanien und Österreich im Gebiet der alpinen Rettung und alpinen Unfallerhebung und wurde bei gegenseitigen Einladungen bzw Besuchen intensiviert.

Beim diesjährigen Treffen in Jaca, dem Hauptsitz der spanischen Guardia Civil Montana, standen die dortige Behördenstruktur, die Aus- und Weiterbildung der Rettungs- und Erhebungskräfte, die Abwicklung von Rettungs-und Unfall-Erhebungseinsätzen mit Hubschrauberunterstützung und Besichtigung verschiedener Einsatzörtlichkeiten auf dem Programm. Dabei wurden die steilen Felswände nicht nur von unten besichtigt, sondern auch durchklettert.

Die Guardia Civil ist in Spanien für polizeiliche Aufgaben zuständig. Aus den eigenen Reihen rekrutieren sie eine Spezialeinheit für alpine Rettungen und zur Unfallerhebung, die Guardia Civil Montagna. Die Beamten werden in einer eigenen Alpinschule in Candanchu, am Fuße der Pyrenäen in einer mehrmonatigen Ausbildung im Gebiet der Alpinrettung, Alpinmedizin, Höhlen- und Canyoningrettung, Schilauf und Hubschrauberrettung ausgebildet und anschließend in den Alpinen Stützpunkten in ganz Spanien verteilt. Die Beamten verrichten nach Abschluss der Ausbildung nur mehr diesen speziellen Alpindienst.

Jährlich bearbeiten die 200 Beamten durchschnittlich 970 Alpinunfälle/Alpinrettungen, Unfallzahlen steigend. Von den ca 1470 Beteiligten verunfallten 103 tödlich, 588 wurden verletzt. Die Hubschrauberflotte der Guardia Civil flog mit ihren Eurocopter EC 135 und BO 105 insgesamt 551 Alpineinsätze und hatten dabei 69 Totbergungen, 450 Verletzte und 412 Unverletzte zu bergen. Die Bergungen werden vorwiegend mittels Winde, aber auch mittels Fixtau durchgeführt. Die Hubschrauber werden von 2 Piloten gesteuert, Notarzt und Bergespezialist werden im Pickup-System aufgenommen und zur Unfallstelle gebracht.

Am Hubschrauberstützpunkt der Guardia Civil in Huesca.
Foto: ©  Alpinpolizei; S. Jungmann
Besuch beim Chef der Guardia Civil Montana in Jaca
Foto: ©  Alpinpolizei; S. Jungmann
Die Konglomeratfelsen von Riglos sind ein beliebtes Klettergebiet
Foto: ©  Alpinpolizei; S. Jungmann
Stefan Jungmann klettert in Riglos
Foto: ©  Alpinpolizei; S. Jungmann

Artikel Nr: 17412 vom Montag, 21. Oktober 2019, 20:21 Uhr
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