Sport
Zwischen Uniform und Siegerpodest: Wie das Innenministerium den Spitzensport fördert
Die Spitzensportförderung des Innenministeriums zeigt, wie der Polizeiberuf und Leistungssport erfolgreich kombiniert werden können. Sie ist eine Talentförderung, die Athletinnen und Athleten nicht nur auf ihrem Weg zu Medaillen, sondern auch in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützt.
Knapp 90 Spitzensportlerinnen und Spitzensportler stehen derzeit im Dienst des Bundesministeriums für Inneres (BMI) oder absolvieren ihre Polizeiausbildung. Elf von ihnen stehen in den Startlöchern, um Österreich auf der nächsten großen Sportbühne zu vertreten: der Ski-Weltmeisterschaft in Saalfelden. Vom 4. bis 16. Februar 2025 messen sich Sportlerinnen und Sportler wie Cornelia Hütter, Fabio Gstrein, Julia Scheib und Raphael Haaser in alpinen Disziplinen.
Die Sportlerinnen und Sportler im BMI-Kader sind weit mehr als Athletinnen und Athleten – sie fungieren als Botschafterinnen und Botschafter der Polizei. Ob bei offiziellen Empfängen, Medienkampagnen oder öffentlichen Auftritten. Sie repräsentieren die Werte Fairness, Disziplin und Teamgeist – Eigenschaften, die nicht nur im Sport, sondern auch im Polizeidienst von zentraler Bedeutung sind.
Doch wie funktioniert die einzigartige Verbindung von Exekutivdienst und Profisport? Welche Vorteile bietet dieses duale System? Und wie wird man Teil des BMI-Kaders?
Ein Fördermodell mit Perspektive
Die Spitzensportförderung des BMI bietet die Möglichkeit, Beruf und Leistungssport zu vereinen. Im Fokus steht ein duales Konzept: Während der sportlichen Laufbahn profitieren die Sportlerinnen und Sportler von umfangreichen Förderungen wie Sonderurlaub für Trainings- und Wettkampfzeiten, zusätzlichen Trainingsstunden und flexiblen Karenzurlaubsregelungen. Gleichzeitig wird durch eine fundierte Ausbildung eine gesicherte berufliche Perspektive im Polizeidienst für die Zeit nach der sportlichen Karriere geschaffen.
Die Aufnahme in den Spitzensportkader des Innenministeriums
Die Aufnahme in den Spitzensportkader des BMI setzt klare Anforderungen voraus: Neben der österreichischen Staatsbürgerschaft, einwandfreiem Leumund, persönlicher und fachlicher Eignung, einem Mindestalter von 18 Jahren und voller Handlungsfähigkeit müssen Bewerberinnen und Bewerber sportliche Spitzenleistungen vorweisen. Eine Mitgliedschaft in einem nationalen Kader und eine Leistungserbringung nach den Einstufungsrichtlinien sind ein Muss.
Gefördert werden vor allem Einzel- und Duosportarten, insbesondere Disziplinen der Olympischen Spiele sowie Sportarten mit hohem öffentlichem Interesse und Affinität zur Exekutive – wie Skisport oder Ringen.
Ausbildung auf Maß – Praxis und Theorie vereint
Die Polizeigrundausbildung für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler ist in Module gegliedert und dauert fünf Jahre. Pro Jahr wird ein Präsenzmodul in Graz absolviert, ergänzt durch Selbststudium. Im vierten und fünften Jahr erfolgt jeweils ein Praxismonat in einer Polizeiinspektion. Dank flexibler Lehrpläne, die auf Trainings- und Wettkampfzeiten abgestimmt sind, bleibt genügend Raum für sportliche Höchstleistungen.
Am Ende der Ausbildung steht die Dienstprüfung – die Voraussetzung für die Übernahme in das öffentlich-rechtliche Dienstverhältnis bei der Polizei und der Zuweisung zu einer Landespolizeidirektion.
Karriere mit Zukunft – auch nach dem Sport
Was passiert, wenn die sportliche Karriere endet? Die Spitzensportlerinnen und -sportler haben nach dem Ende ihrer Sportkarriere eine klare Perspektive: den Polizeidienst – mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und attraktiven Karrierechancen.