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Asylanträge bis Ende November 2024 um 60 Prozent zurückgegangen
Bis Ende November 2024 erfolgten durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) 12.338 Abschiebungen.
Im November 2024 sind 1.838 Asylanträge in Österreich gestellt worden. Im Vergleich zu November 2023 beträgt der Rückgang 738 Anträge, dies entspricht 29 Prozent. Im Vergleich der ersten elf Monate mit dem Vorjahreszeitraum gibt es einen deutlichen Rückgang. 2023 wurden 56.680 Asylanträge gestellt, heuer 23.113 Asylanträge, also um 33.567 Anträge bzw. 59 Prozent weniger.
Weiter niedrig bleiben die Anträge für den Familiennachzug. Hat es im Jänner 2024 noch 2.183 Einreiseanträge auf Familiennachzug gegeben, waren es im November 294. Bei den tatsächlichen Einreisen ist ebenfalls ein massiver Rückgang spürbar: Waren es im März noch knapp 1.300 tatsächliche Einreisen nach Österreich, sind es im Oktober 268 Einreisen gewesen.
Gleichzeitig hat das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) 31.838 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 2.490 Personen haben freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.
Die Antragsstatistik
680 Asylanträge im November 2024 stammen von Frauen, 1.158 Anträge von Männern. Die stärkste Nation bei den Antragstellern in Österreich ist weiter Syrien.
In Europa (inkl. Schweiz & Norwegen) gab es in den ersten elf Monaten mit 920.875 Asylanträgen um 12 Prozent oder 122.561 weniger Anträge als im Vorjahr (1.043.436). Gestiegen sind die Anträge in Griechenland (plus 16 Prozent), in Italien (plus 16 Prozent), Polen (plus 69 Prozent) und Irland (plus 47 Prozent). In Österreich ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um knapp 60 Prozent zu verzeichnen.
Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik aktuell auf dem achten Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter der Schweiz und vor Irland EU-weit an neunter Stelle.
Die Entscheidungsstatistik
Insgesamt gab es in diesem Jahr in den ersten elf Monaten 31.838 negative Entscheidungen, in 23.203 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Bei Syrerinnen und Syrern wurden rund 29 Prozent der Asylverfahren negativ beschieden, bei Afghaninnen und Afghanen mehr als 35 Prozent. So gut wie keine Chance auf Asyl hatten im November Antragstellerinnen und Antragsteller aus Marokko (0,4 Prozent), Georgien (0,4 Prozent) und Indien (0,2 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende November 2024 wurden 1.272 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Lage im Burgenland
Die organisierte Schlepperkriminalität macht weiter einen Bogen um Österreich. Grund sind unter anderem die massiven Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen durch die Polizei. So kam es im Burgenland in den ersten elf Monaten zu 4.321 Aufgriffen nach einem illegalen Grenzübertritt – im Vergleichszeitraum 2023 waren es 29.678 Aufgriffe (das ist ein Minus von 85 Prozent), ein Jahr zuvor noch 76.072.
Lage in Europa
Vor allem der Druck an der türkischen und griechischen Außengrenze ist weiterhin hoch. Die "Küstenroute" am Westbalkan über Bosnien-Kroatien-Slowenien mit dem Zielland Italien ist weiterhin die Hauptroute und verzeichnet rund 60 Prozent der Gesamtaufgriffe auf dem Balkan.
Abschiebungen bis Ende November
Von den 12.338 Abschiebungen des BFA erfolgten 5.918 Ausreisen eigenständig und 6.420 zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind rund 45 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. Bis Ende November 2024 wurden insgesamt 1.108 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon unter anderem 226 syrische, 83 marokkanische und 89 Staatsangehörige der Russischen Föderation.