Asyl- und Fremdenwesen
Starker Rückgang der Asylanträge setzt sich im Mai fort
Das Aussetzen der Asylanträge und die Einleitung von Aberkennungsverfahren nach dem Fall des Assad-Regimes in Syrien zeigen Wirkung. Das unterstreicht die Asylstatistik bis einschließlich Mai 2025.
Im Mai 2025 wurden 1.443 Asylanträge gestellt – das sind 42 Prozent weniger als im Mai des Vorjahres. Davon sind mehr als die Hälfte keine neuen Anträge, sondern vor allem Folgeanträge (zum Beispiel von afghanischen Frauen).
"Das konsequente Vorgehen gegen die illegale Migration, das Aussetzen des Familiennachzuges für Asylberechtigte und auch die Umsetzung der Sachleistungskarte haben zu einer deutlichen Entlastung in diesem Bereich geführt. Das spart Geld und ermöglicht Investitionen in die Sicherheit. Dieser massive Rückgang ist für uns Auftrag, hart in dieser Richtung weiterzuarbeiten", hielt Innenminister Gerhard Karner fest, der auch ausdrücklich begrüßt, dass immer mehr Bundesländer, nach Oberösterreich zuletzt auch die Steiermark, diesem strengen und harten Weg mit der Einführung einer Sachleistungskarte für Asylwerber folgen.
Die größte Asylwerber-Gruppe im Mai 2025 bildeten Personen aus Afghanistan mit 513 Anträgen, von denen jedoch nur 223 (rund 43 Prozent) neu gestellt wurden. Die übrigen 290 waren Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborener Kinder. Auf Grund eines EuGH-Urteils stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
In diesem Monat stellten 341 syrische Personen einen Asylantrag – das ist ein Rückgang von knapp 80 Prozent im Vergleich zum Mai 2024. Von diesen 341 Anträgen waren lediglich ein Drittel (117) neu. Der Großteil der Anträge betraf Kinder, die bereits in Österreich geboren wurden.
Familiennachzug
Strenge Kontrollen und der geplante vorübergehende Stopp im Familiennachzug schlugen sich auch in den Zahlen nieder. Im Mai 2025 reisten 74 Personen im Rahmen des Familiennachzugs nach Österreich ein – im Vergleichsmonat Mai 2024 waren es noch 1.270.
Europa
In Europa (inkl. Schweiz und Norwegen) gab es bis Ende Mai 2025 332.655 Asylanträge – um 22 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gestiegen sind die Anträge in Polen (+27 Prozent), Luxemburg (+16 Prozent), Kroatien (+11 Prozent) und Frankreich (+3 Prozent). Gesunken sind die Anträge in allen anderen Staaten, hervorzuheben sind Zypern (-74 Prozent), Bulgarien (-57 Prozent), Rumänien (-53 Prozent), die Niederlande (-43 Prozent) und Deutschland (-42 Prozent).
Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem zehnten Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter Belgien, der Schweiz und der Niederlande und vor Polen und Irland EU-weit an neunter Stelle.
Die Entscheidungsstatistik
Im Mai hat das Bundesamt für Fremdenwesen 13.143 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 750 Personen haben bis Ende Mai freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.
In 4.484 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Keine Chance auf Asyl hatten im Mai Antragsteller aus Marokko (1,2 Prozent), Georgien (2,3 Prozent) und Indien (0 Prozent). Hier setzte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende Mai wurden 324 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Abschiebungen Mai 2025
Bis Ende Mai 2025 wurden 5.526 Personen durch das BFA abgeschoben. Davon erfolgten 2.841 Ausreisen (51 Prozent) eigenständig und 2.685 (49 Prozent) zwangsweise. Bei den Abschiebungen waren mehr als 47 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. Bis Ende Mai 2025 wurden 426 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 58 Syrer, 46 Marokkaner sowie 44 algerische Staatsangehörige.
Seit Jahresbeginn 2025 haben mehr als 300 Syrer Österreich verlassen. Das ist um ein Drittel mehr als in den Jahren 2023 und 2024 zusammen.
Geringe Zahlen in der Grundversorgung – Einsparungen im Asylbereich möglich
Aktuell befinden sich 60.989 Menschen in Grundversorgung (davon 1.016 Menschen in der Bundesbetreuung). Die Zahlen in der Grundversorgung konnten in den vergangenen beiden Jahren massiv gesenkt werden (zu Jahresbeginn 2023 waren noch knapp 93.000 Menschen in der Grundversorgung). Dadurch sind auch Einsparungen möglich. Allein die Zahl der Bundesquartiere konnte in den vergangenen beiden Jahren von mehr als 30 auf acht gesenkt werden.