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Forum "Sicherheit im Sport" ging in zweite Runde
Das dreitägige Forum "Sicherheit im Sport" fand zwischen 13. und 15. September 2023 im Stift Göttweig statt. Expertinnen und Experten trafen einander zum Austausch, Diskurs und der Vernetzung.
Das dreitägige Forum "Sicherheit im Sport" ging am 13. September 2023 im Stift Göttweig in die zweite Runde. Nach der ersten Auflage des Forums im September 2022 trafen erneut prominente Gesichter aus Sport, Polizei und Justiz für Diskussionen und Fachvorträge zusammen. "Früher wurden die Themen für Sicherheit im Sport gemeinsam mit den allgemeinen Sicherheitsthemen behandelt", sagte der Leiter der Gruppe I/C des Innenministeriums (Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement, Sportangelegenheiten), Günther Marek. "Aktuelle Entwicklungen im Sport, beginnend bei Doping, Korruption oder Wettbetrug, hin zur Gefahr von terroristischen Anschlägen bei Großveranstaltungen, haben die Notwendigkeit einer eigenen Strategie ergeben", betonte Marek.
Der Eröffnungstag des Forums widmete sich allgemeinen Sicherheitsthemen, über deren rechtlichen Hintergrund Eva Marek, Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs, aufklärte. Während eines Round-Tables wurden Herausforderungen der Sportwelt wie sexualisierte Gewalt, Terrorismus und Korruption diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Im Anschluss hielten EKO Cobra-Direktor Bernhard Treibenreif und Thomas Pinkel, Mitglied des EKO Cobra und des Präsidiums des österreichischen Polizeisportverbandes, einen Fachvortrag zum Thema "Richtiges Verhalten bei terroristischen Anschlägen". "Bei Sportveranstaltungen versammeln sich unter Medienbeobachtung große Mengen an Zuseherinnen und Zusehern sowie Spielerinnen und Spieler an teils mehreren Spielorten. Das macht Großveranstaltungen zu potenziellen Zielen für Terroranschläge", sagte EKO Cobra-Direktor Bernhard Treibenreif.
Zweiter Tag: Intensive Planungen von Sport-Großveranstaltungen
Der zweite Tag des Forums stand im Zeichen der Planung von sportlichen Großevents. Günther Marek gab einen Überblick über die Arbeit der "Task Forces" vor und während Sport-Großveranstaltungen. Diese seien essenziell, um eine reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten und die Sicherheit der jeweiligen Großevents zu garantieren, sagte Marek. Drei Round-Table-Diskussionen schlossen an informative Fachvorträge an, die einen Überblick über die Planung der anstehenden Sportgroßevents lieferten: Wintersportevents, die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris und die UEFA EURO 2024 in Deutschland. Innenminister Gerhard Karner nahm an der Round-Table-Diskussion zu den Vorbereitungen der UEFA EURO 2024 teil. Er betonte: "Wir haben mittlerweile mehr als 200 szenekundige Polizistinnen und Polizisten, die während Sportveranstaltungen für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen. Dabei handelt es sich um Polizistinnen und Polizisten, die in den Vereinen verankert sind, das Gespräch suchen und eine deeskalierende Wirkung erzeugen."
Dritter Tag: Anti-Doping – Eine Frage des Datenschutzes
Der letzte Veranstaltungstag beim Forum "Sicherheit im Sport" am 15. September 2023 begann mit interaktiven Fachverbandsgesprächen zwischen Funktionärinnen und Funktionären sowie Athletinnen und Athleten im Hotel Steigenberger in Krems. Die Teilnehmer diskutierten unterschiedliche Themen, vor allem die Herausforderungen im Bereich der sexuellen Gewalt und Mobbing im Sport. Der letzte Programmpunkt war ein hochkarätiges Panel zum Thema Anti-Doping und Datenschutz, das auf ORF Sport+ und polizeisport.tv übertragen wurde. Im Mittelpunkt stand ein aktueller Fall mit Österreichbezug, der dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorliegt. Der Schlussantrag des Falls wurde am Vortag der Diskussion veröffentlicht – mit einer Entscheidung des EuGH wird 2024 gerechnet. Im Panel wurde diskutiert, inwiefern die Veröffentlichung von Dopingverstößen mit der Datenschutzgrundverordnung und den Menschenrechten der betroffenen Sportlerinnen und Sportler vereinbar ist.