Sicherheit

Künstliche Intelligenz (KI) – Traum und Wirklichkeit

Bei der 19. Sicherheitskonferenz in Krems wurden Voraussetzungen und Herausforderungen für eine sichere und sinnvolle künstliche Intelligenz diskutiert. Die Veranstaltung fand in Kooperation zwischen der Donau-Universität und dem Innenministerium statt.

Was haben die vier weltbesten Pokerspieler und der Weltmeister im Schach gemeinsam? Sie alle wurden durch künstliche Intelligenz besiegt. Einst haben Maschinen die Arbeitstiere und alle möglichen Arten manueller Arbeit ersetzt. Nun stehen die Maschinen davor, immer mehr niedere Denkaufgaben zu übernehmen.

"Künstliche Intelligenz ist allgegenwärtig. Sie ist weder als freundlich noch als feindlich einzustufen. Der Mensch alleine entscheidet, für welche Zwecke KI letztendlich eingesetzt wird", sagte Walter Seböck, der Leiter des Zentrums für infrastrukturelle Sicherheit an der Donau-Universität Krems.

Durch die fortschreitende Digitalisierung hat KI einen signifikanten Schub erfahren und gilt als einer der großen Zukunftstrends. Bei der 19. Sicherheitskonferenz wurde darüber diskutiert, was man unter dem mittlerweile gängigen Begriff KI tatsächlich versteht – was in der heutigen Realität möglich ist und welche Entwicklungen derzeit eher guter Stoff für Science-Fiction Filme wie "Terminator" oder "I-Robot" sind.

Enormes Potenzial, zahlreiche Risiken

"KI ist heute ein inflationär verwendetes Schlagwort. In Begleitung mit Big Data stellt die künstliche Intelligenz den wesentlichen Baustein für Analysen und Entscheidungen dar, deckt Muster und Schwachstellen auf, lernt aus der Vergangenheit, simuliert die Zukunft und kann kontrollieren", erläuterte Sita Mazumder, Professorin an der Hochschule Luzern für Informatik und Wirtschaft, künstliche Intelligenz und Algorithmic Business. "Es stellt sich die Frage, wo wir heute tatsächlich stehen und was die Entwicklungen in puncto Sicherheit bedeuten. Verknüpft mit dem Blick auf Cyber-Sicherheit stellen sich Fragen, Lösungsansätze, aber auch Herausforderungen, die nur teilweise beantwortet werden können. Das oberste Gebot ist weiterhin sensibilisiert und wachsam zu sein."

Bessere Gesundheit und Lebensqualität durch KI

Der Einsatz von KI verspricht eine hervorragende Zukunft, wenn es darum geht menschliche Routinearbeiten zu übernehmen, Medikamente und Heilverfahren in Rekordzeiten zu entwickeln oder Wohlstand und Sicherheit herzustellen. "Künstliche Intelligenz kann zum Beispiel Verhaltensmuster identifizieren und berechnen, wie sich Menschen entwickeln. Damit bestimmt KI aber auch ein Wertesystem, das nur in der Anfangsphase von Menschen mitgegeben wird, sich aber in weiterer Folge verselbstständigt", gibt Seböck zu bedenken.

Im Zuge der Podiumsdiskussion haben Expertinnen und Experten aus EU, dem österreichischen Bundesheer, dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und Siemens versucht zu erörtern, welche ethischen Probleme der Einsatz von KI birgt, welche Kontrollmechanismen erforderlich sind, um eine Verselbstständigung oder Missbrauch zu verhindern, welche Qualitätskriterien zugrunde liegen müssen und in welchen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen der Einsatz von KI einen Mehrwert für die Menschheit darstellt. Die Diskutanten sind mitunter auch zu dem Schluss gekommen, dass der Tag der Singularität, an dem die Maschinen die menschliche Geistesarbeit ablösen könnten, noch lange hin ist.

Sita Mazumder: "Künstliche Intelligenz – Was bedeutet das für die Sicherheit?"
Foto: ©  Donau-Universität Krems, Andrea Reischer
Podiumsdiskussion mit ORF-Moderator Florian Petauschnig.
Foto: ©  Donau-Universität Krems, Andrea Reischer
Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der 19. Sicherheitskonferenz in Krems.
Foto: ©  Donau-Universität Krems, Andrea Reischer

Artikel Nr: 19075 vom Donnerstag, 28. Oktober 2021, 06:30 Uhr
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