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Bundespolizeidirektor Michael Takacs auf Arbeitsbesuch in London
Bei einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des britischen Innenministeriums am 16. Februar 2024 in London erhielt Michael Takacs Einblicke in die Arbeitsweisen und Strukturen der britischen Polizeibehörden.
Im Zuge eines Arbeitsbesuchs traf Bundespolizeidirektor Michael Takacs am 16. Februar 2024 Vertreterinnen und Vertretern des britischen Innenministeriums in London. Bei den Gesprächen mit den hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern erhielt der Bundespolizeidirektor Einblicke in die britische Sicherheitsstruktur, die Grenzpolizei, die Einwanderungsbehörde, in die Arbeitsweise und den Aufbau der "Metropolitan Police London" (MET) sowie in drei Abteilungen der MET.
Britische Polizeiorganisationen
Das britische Innenministerium erstellt allgemeine Richtlinien, die von den lokalen Polizeibehörden umgesetzt werden. Die Polizeibehörden sind nicht einheitlich organisiert und unterstehen nicht dem Innenministerium. In London beispielsweise untersteht die Polizei dem Bürgermeister. Anders als in Österreich, tragen britische Polizistinnen und Polizisten keine Faustfeuerwaffen. Sie sind im Dienst ausgestattet mit einem Taser, einem Pfefferspray und einem Schlagstock. Lediglich Polizistinnen und Polizisten von Sondereinheiten sind mit Faustfeuerwaffen ausgerüstet.
Grenzpolizei und Einwanderungsbehörde
Für die britische Regierung ist die Bekämpfung der illegalen Migration eine Hauptpriorität. Zuständig für die Kontrollen an der Grenze ist die "Border Force". Der Einreiseprozess fällt in die Zuständigkeit des "Immigration Enforcement". Im Bereich der Einwanderung sind die britischen Behörden oftmals mit der Ankunft von Migranten über dem Ärmelkanal konfrontiert. Die Migranten reisen dabei auf Schlauchbooten, die nicht für die hohe See geeignet sind und dadurch verunfallen.
Metropolitan Police London
Die MET beschäftigt ca. 34.000 Polizistinnen und Polizisten sowie 10.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung. Die Rekrutierung von neuen Bediensteten stellt für die britische Polizei eine Herausforderung dar. Aktive Polizistinnen und Polizisten empfehlen den Beruf nicht weiter und dem zunehmenden Wunsch nach flexiblen Arbeitszeitmodellen mit Home-Office kann nur bedingt nachgekommen werden. Bei Bürotätigkeiten wird Home-Office mit Anwesenheit von ein bis zwei Tagen pro Woche im Büro gewährt. In Management-Funktionen verringert sich die Zahl der Tage, die von zu Hause gearbeitet werden kann. Die MET hat das Modell der "Police Volunteers", bei dem Freiwillige eine volle Polizeiausbildung erhalten und stundenweise als Polizistinnen und Polizisten arbeiten, ohne dafür entlohnt zu werden. Es gibt lediglich einen Ersatz für notwendige Ausgaben.
Außerdem erhielt Takacs einen Einblick in die Abteilungen "Dog Support Unit", "Public Order Public Safety" sowie in das "Special Firearms Command". Das "Dog Support Unit" ist das eigene Zuchtprogramm der MET. 100 Polizeihunde werden pro Jahr selbst gezüchtet und in 18 Monaten für den Dienst ausgebildet. Dafür werden deutsche Schäferhunde, belgische Malinois sowie Kreuzungen verwendet, die acht bis zehn Jahre im Polizeidienst stehen.
Zur Abteilung MO 19 der MET gehört das "Specialist Firearms Command" und die Einheit "Counter Terrorist Specialist Firearms Officers" (CTSFO), zu deren Aufgaben unter anderem Patrouillen in der Stadt mit bewaffneten Einsatzfahrzeugen in Gebieten mit hoher Kriminalität, Unterstützung im Bedarfsfall sowie Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung gehören. CTSFO-Teams stehen in London und auch auf nationaler Ebene in Bereitschaft, um auf terroristische oder schwere kriminelle Angriffe zu reagieren.