Verkehrssicherheit

Nehammer: Rücksicht auf Kinder am Schulweg nehmen

Angesichts des bevorstehenden Schulbeginns in Österreich appelliert Innenminister Karl Nehammer an alle Autofahrerinnen und Autorfahrer, Rücksicht auf unsere Kinder im Straßenverkehr zu nehmen. Er kündigt zudem verstärkte Polizeipräsenz auf Schulwegen in ganz Österreich an.

"Angesichts des bevorstehenden Schulbeginns in Österreich möchte ich an alle Autofahrerinnen und Autorfahrer appellieren, Rücksicht auf unsere Kinder im Straßenverkehr zu nehmen", sagte Innenminister Karl Nehammer am 3. September 2021 in Wien. "Zur Verkehrssicherheit gehört auch die Schulwegsicherheit, für die in Österreich mehr als 30.000 Polizistinnen und Polizisten ihren Beitrag leisten, mit konsequentem Handeln und oft nicht ungefährlichem Einsatz – vielen Dank dafür." Die Polizei werde auch heuer zu Schulbeginn mit sichtbarer Präsenz und mit Kontrollen besonders darauf achten, die Sicherheit auf Schulwegen wieder weiter zu erhöhen, ergänzte der Innenminister.

292 verletzte Schulkinder auf dem Schulweg im Jahr 2020

Im Vorjahr ereigneten sich insgesamt 272 Schulwegunfälle, bei denen 292 Schulkinder auf dem Schulweg verletzt wurden. 2020 verstarb kein Kind auf dem Schulweg, während 2019 noch vier Kinder (6 bis 15 Jahre) tödlich verunglückten. 37 Schülerinnen und Schüler wurden 2020 bei Unfällen auf dem Schulweg schwer verletzt, dies ist ein Rückgang um 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der leicht verletzten Schülerinnen und Schüler auf dem Schulweg betrug 255. Im Vorjahresvergleich ist dies ein Rückgang von 49,5 Prozent. Die meisten Schulwegunfälle ereignen sich in den Monaten September und Oktober, die höchsten Verletztenzahlen weisen 15-jährige Schüler auf, gefolgt von den 10 bis 12-Jährigen. Nahezu die Hälfte der Schüler verletzten sich im Vorjahr am Schulweg als Fußgänger, etwa je ein Sechstel mit dem Fahrrad und mit dem Moped sowie als Mitfahrer in einem Pkw oder im Omnibus.

Im laufenden Jahr 2021 kam es bisher zu einem tödlichen Schulwegunfall. Ein Eineinhalbjähriger lief unbemerkt vor einen anfahrenden Schulbus (PKW) und wurde von diesem überrollt.

Überwachung durch Bundespolizei

Zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer setzen das Innenministerium und die Polizei österreichweit auf repressive Maßnahmen gegen Fahrzeuglenkerinnen und -lenker:

• Schulwegüberwachung durch Polizistinnen und Polizisten an markanten Knotenpunkten und Kreuzungen, die gemeinsam mit der Schule festgelegt werden,

• Kontrollen des Geschwindigkeitsverhaltens im Nahbereich von Schulen und Kindergärten,

• Überwachung der richtigen Kinderbeförderung und der Gurtanlegepflicht sowie

• Kontrolle des richtigen Verhaltens im Bereich von Schul- und Schutzwegen.

Weiters wird auf Prävention durch Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gesetzt.

Prävention, Bewusstseinsbildung, Aufklärung

Neben den repressiven Maßnahmen, die die Polizei zum Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer setzen muss, stellen Prävention, Bewusstseinsbildung und Aufklärung wesentliche und wichtige Bestandteile der Tätigkeit der Exekutive dar. "Der Schutz unserer Kinder, als schwächste Gruppe im Straßenverkehr, ist mir ein ganz besonderes und persönliches Anliegen", sagt der Innenminister. "Deshalb möchte ich mich bei allen ehrenamtlichen Schulweg-Sicherern wie älteren Schülern, Eltern, Opas und Omas sowie Zivildienern für ihre wichtige Arbeit für die Sicherheit unserer Kinder recht herzlich bedanken."

Verkehrserziehung und Radfahrprüfung

Das Innenministerium und die Exekutive unterstützen Aufklärung und Bewusstseinsbildung der Kinder auch im Rahmen der schulischen Verkehrserziehung in den Volksschulen und Kindergärten, bei der jährlich österreichweit – mit Ausnahme des Vorjahres infolge des Corona bedingten Lockdowns – etwa 350.000 Kinder erreicht werden. Mithilfe der "Verkehrserziehungstasche" lernen Kinder spielerisch, Gefahren im Straßenverkehr zu erkennen und zu vermeiden. Außerdem gibt es gemeinsame Aktionen und Initiativen wie "Apfel-Zitrone" oder ein "Verkehrssicherheitsquiz", die mit Partnern (KfV, AUVA, Autofahrerclubs) durchgeführt werden.

Zusätzlich wird auch verstärkt Augenmerk auf junge Radfahrerinnen und Radfahrer gelegt. Sie werden auf die freiwillige Radfahrprüfung, dem ersten Führerschein für Kinder, in der 4. Klasse Volksschule vorbereitet, der technische Zustand ihrer Fahrräder wird überprüft und sie erhalten Tipps zur richtigen Beherrschung des Fahrrades.

Innenminister Karl Nehammer appelliert an alle Autofahrerinnen und Autorfahrer, Rücksicht auf unsere Kinder im Straßenverkehr zu nehmen.
Foto: ©  BMI/Jürgen Makowecz

Artikel Nr: 18934 vom Samstag, 4. September 2021, 08:30 Uhr
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