Innenministerium
Unverbesserliche Raser werden aus dem Verkehr gezogen – egal, ob auf zwei oder vier Rädern
Am 4. April 2025 fand in Markgrafneusiedl, Niederösterreich, ein Lokalaugenschein mit Innenminister Gerhard Karner und Bundespolizeidirektor Michael Takács zur Verkehrssicherheit und zum Start der Motorrad-Saison statt.
Innenminister Gerhard Karner und Bundespolizeidirektor Michael Takács nahmen am 4. April 2025 in Markgrafneusiedl, Niederösterreich, an einem Lokalaugenschein zur Verkehrssicherheit und zum Start der Motorrad-Saison teil. Dabei wurden sie über einen Kurs zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer informiert. Der Kurs, der überwiegend von Polizistinnen und Polizisten der Landesverkehrsabteilung (LVA) gehalten wird, zielt darauf ab, die Sicherheit von Motorradfahrerinnen und -fahrer im Straßenverkehr zu erhöhen. Anwesend waren unter anderem Alexander Bernart, Generaldirektor der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), Karl Wammerl, Präsident des Vereins zur Förderung der Verkehrssicherheit (VFV), Thomas Styrsky, Vizepräsident des Vereins, sowie Thomas Losko, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien.
Beraten und trainieren, statt abmahnen und strafen
"Die Frühlingszeit ist die Zeit, in der Motorräder wieder auf die Straßen kommen. Das bedeutet insbesondere für die Verkehrsabteilungen der Landespolizeidirektionen eine spürbare Mehrarbeit", erklärte Innenminister Gerhard Karner. "Beraten und trainieren, statt strafen und abmahnen – genau dafür eignet sich dieser heute vorgestellte Kurs hervorragend. Die Polizei tritt hier als Freund und Helfer auf: In Zusammenarbeit mit dem Verein für Verkehrssicherheit Wien und engagierten Motorradfahrerinnen und -fahrern wird gemeinsam trainiert und geschult, um als verlässlicher Partner für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen. Ich halte das für besonders wichtig. Mein Dank gilt dem Verein, der AUVA als starkem Partner und allen Polizistinnen und Polizisten, die sich mit großem Einsatz am Training und der Wissensvermittlung beteiligen." Karner betonte: "Beratung hat Vorrang – aber für unverbesserliche und uneinsichtige Raser gibt es nur eine Konsequenz: Sie werden konsequent aus dem Verkehr gezogen."
"Die Leidenschaft fürs Motorradfahren muss sicher gelebt werden", betonte Bundespolizeidirektor Michael Takács. "Als leidenschaftlicher Motorradfahrer weiß ich aus eigener Erfahrung, dass nach einer längeren Pause die Feinmotorik, das Fahrgefühl und das sprichwörtliche ‚Eins werden mit dem Motorrad‘ erst wieder geübt und trainiert werden müssen, um sicher im Straßenverkehr unterwegs sein zu können – deshalb ist es besonders wichtig, sich wie Profis auf die neue Motorradsaison vorzubereiten – damit sie sicher, verantwortungsvoll und unfallfrei verlaufen kann."
Kurzinfo "MOT-Kurs"
Das Ziel der Ausbildung ist die perfekte Beherrschung des Motorrads in allen Situationen, um die sichere und effektive Durchführung verkehrspolizeilicher Aufgaben zu gewährleisten. Diese Grundlagen werden unter anderem durch theoretische Einweisungen und Typenkunde vermittelt. Stabilisations- und Geschicklichkeitstrainings beinhalten Übungen zur Körperhaltung, Blicktechnik, Zwei-Finger-Technik, Langsamfahrten und die Vorbereitung auf Formationsfahrten. Kurventechniken werden anhand der Wahl der passenden Technik je nach Fahrsituation (Lenkimpuls, Geschwindigkeit, Blicktechnik) trainiert. Bremsübungen umfassen Schreck- und Notbremsungen, Ausweichmanöver sowie progressives und degressives Bremsen, einschließlich des Umgangs mit blockierenden Vorder- und/oder Hinterrädern. Auch Trialfahren und Formationstraining sowie die Bereiche Einsatztraining und Einsatztaktik, speziell für Polizistinnen und Polizisten, sind Teil des Kurses.
Daten und Fakten
Der Bundespolizei stehen österreichweit etwa 1.000 Polizeimotorradfahrer und -fahrerinnen und 400 Motorräder (auch Zivilmotorräder) zur Verfügung. Für zielgerichtete polizeiliche Überwachungsmaßnahmen von Motorradfahrern – auch in Kurvenbereichen – eignet sich für den mobilen Einsatz besonders das Geschwindigkeitsmessgerät ES 8.O ("Kurvenradar" – Messtechnik mit optischer Sensorik), das in allen Bundesländern (außer Tirol) im Einsatz ist.
Rund 4.000 Motorradfahrerinnen und -fahrer (inkl. Leichtmotorräder) wurden von Jänner bis September 2024 verletzt, um neun Prozent (3.669) mehr als 2023. Im gesamten Jahr 2024 kamen 83 Personen bei Unfällen mit Motorrädern ums Leben – darunter 27 mit einem Leichtmotorrad. Zum Vergleich: 2023 waren es 82 Todesopfer, was einem leichten Anstieg von +1,2 Prozent entspricht.
Verein zur Förderung der Verkehrssicherheit
Der gemeinnützige Verein zur Förderung der Verkehrssicherheit in Wien (VFV-Wien) bietet Fahrsicherheitstrainings für Lenkerinnen und Lenker von zweirädrigen Kraftfahrzeugen. Alle Instruktoren (derzeit acht) sind Angehörige der Landesverkehrsabteilung Wien (LVA Wien) mit Spezialausbildung für den Motorrad-Dienst.