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Workshop des Bildungsprojekts "Die Polizei und der Holocaust" in Wien
25 Polizeibedienstete aller Alters- und Hierarchiestufen aus Deutschland und Österreich nahmen vom 12. bis 15. Jänner 2025 am Workshop des transnationalen Projekts "Die Polizei und der Holocaust" in Wien teil.
Der Workshop des Projekts "Die Polizei und der Holocaust" fand vom 12. bis 15. Jänner 2025 in Wien statt und fokussierte sich auf die Rolle der Polizei bei der antijüdischen Verfolgung in Österreich. Bei einem Besuch der Israelitischen Kultusgemeinde Wien erhielten die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und Österreich einen Einblick in jüdisches Leben der Gegenwart.
Auf Einladung der Abteilung für historische Angelegenheiten begrüßte Sektionschef Mathias Vogl die Gruppe am Dienstagnachmittag im Innenministerium (BMI) in der Herrengasse. Im Gespräch vermittelte er die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit unserer dunklen Vergangenheit: "Nach dem Krieg wurde in Österreich hauptsächlich der Opfer in den Reihen von Polizei und Gendarmerie gedacht – die eigene Täterschaft blieb lange unaufgearbeitet. Mit dem Forschungsprojekt, der Öffnung der Archive und mit der zusätzlichen Implementierung in die Polizeigrundausbildung haben wir als BMI ein klares Zeichen für eine kritische Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und Gegenwart gesetzt."
Abteilungsleiter Stephan Mlczoch und Eva-Marina Strauß von der Abteilung für historische Angelegenheiten präsentierten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Forschungsergebnisse des Projekts "Die Polizei in Österreich: Brüche und Kontinuitäten 1938-1945" und die daraus entstandene Wanderausstellung "Hitlers Exekutive. Die österreichische Polizei und der Nationalsozialismus", die nach Ihrem Auftakt im BMI in Wien und der Landespolizeidirektion Burgenland derzeit noch bis 5. März 2025 im Graz Museum besucht werden kann. Nächste Stationen werden das Kärnten Museum in Klagenfurt (13. März bis 4. Mai 2025) und das Salzburg Museum (15. Mai bis 25. Juli 2025) sein.
Das Projekt "Die Polizei und der Holocaust" wird aus Mitteln der EU-Kommission gefördert und ist eine Kooperation der NGO what matters gGmbH, des Geschichtsorts Villa ten Hompel aus Münster und des World Jewish Congress. Das Bildungsprojekt unterstützt die Teilnehmenden bei der Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins. Dieses Bewusstsein bildet eine Grundlage für Handlungsorientierungen in Gegenwart und Zukunft und trägt zur Stärkung unserer Demokratie und zur Resilienz gegen Antisemitismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bei.