#Funkspruchanalle
Die Flugpolizei: Aus der Vogelperspektive für die Sicherheit
Ob Rettungen oder Personensuche, die Flugpolizei sorgt für Sicherheit aus der Luft. Flugpolizist Martin Otahal erklärt im offiziellen Polizei-Podcast "Funkspruch an Alle" den Weg zum ausgebildeten Hubschrauberpiloten und stellt seinen Arbeitsalltag über den Wolken vor.
An sieben Flugeinsatzstellen in ganz Österreich stehen 48 Polizei-Pilotinnen und -Piloten zur Verfügung. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen des Wartungsbetriebs, der Flugschule und des unbemannten Flugbetriebs sorgen sie für Sicherheit, sobald Hilfe aus der Luft benötigt wird. Martin Otahal ist seit 2002 Mitglied in diesem Team.
Vom Segelflieger zur Polizei-Libelle
Während der Polizeigrundausbildung wollte Martin Otahal bereits hoch hinaus. Er fand seine Leidenschaft im Segelfliegen und absolvierte den Flugschein in seiner Freizeit. Als eine Stelle für einen Hubschrauberpiloten ausgeschrieben wurde, ergriff er die Chance und machte sein Hobby zum Beruf. Um Flugpolizist zu werden, sind Flug-Vorkenntnisse zwar nicht von Nöten, jedoch von Vorteil. Nicht nur Grundbegriffe, Gesetze und Fachsprache sind bereits geläufig, bei der Altersgrenze ergibt sich ebenfalls ein Vorteil. Ohne Vorkenntnisse darf man bei der Bewerbung maximal 27 Jahre alt sein, mit Vorkenntnissen darf man sich mit 35 Jahren noch bewerben. Während der Ausbildung wird das Fluggerät schrittweise erklärt. Innerhalb von rund eineinhalb Jahren absolviert man den Berufs-Hubschrauberpilotenschein. Danach legt man die Typenberechtigung ab. Bevor man allein hinters Steuer darf, muss man eine "Supervisions-Phase" durchlaufen. Gemeinsam mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen fliegt man unter Aufsicht, bis man die nötigen Flugstunden erreicht hat.
Die vielfältigen Einsätze der Flugpolizei
Jeder Einsatz beginnt mit einem Telefonanruf: Was ist die Lage und wie kann man helfen? Bei Bergungslagen oder Transporten kommt der Einsatzhubschrauber, ein Mehrzweckhubschrauber, zum Einsatz. "Ein Arbeitstier, das vieles zulässt", sagt Otahal. Dieser Hubschrauber-Typ ist mit einem Doppellasthackensystem ausgestattet, mit dem es möglich ist, Personen oder Material zu transportieren. Während einer Rettung oder Bergung müssen die Pilotinnen und Piloten eng mit den Flight-Operatoren zusammenarbeiten. Flight-Operatoren sind ausgebildete Bergführer, die – mitunter an einem Seil hängend – Menschen retten. Für Martin Otahal eine der schwierigsten Aufgaben und eine, die hohe Konzentration erfordert. Hier passiert nichts zufällig. Handelt es sich um eine Lage mit abgängigen Personen, kommt der FLIR-Hubschrauber zum Einsatz. Er ist mit einer Forward Looking Infrared (FLIR) Wärmebildkamera und einem Suchscheinwerfer ausgestattet. Manchmal kommt es zum Zusammenspiel der beiden Hubschrauber-Typen, wenn beispielsweise ein zu rettender Mensch erst lokalisiert werden muss. Nicht nur die Lage gilt es zu beachten. Wie ist das Wetter? Wer fliegt mit? Wie viel Tank ist notwendig? All das sind Fragen, die vor dem Einsatz beantwortet werden müssen. Martin Otahal geht jede Lebensrettung ans Herz. "Es gibt einem ein gutes Gefühl, wenn man an einer erfolgreichen Aktion beteiligt ist. Dieses unmittelbare und direkte Feedback, wenn man einen Menschen aus einer Notlage hilft, ist ein unbeschreibliches Gefühl – noch mehr, wenn Kinder beteiligt sind. Jede erfolgreiche Rettung erfüllt mich mit Stolz und Freude", sagt der Familienvater.
Mehr zur Flugpolizei im Polizei-Podcast "Funkspruch an Alle"
Mehr zur Arbeit der Flugpolizei, wie viele Einsätze der Leichtsinnigkeit von Menschen zu Grunde liegen, warum Polizeihubschrauber oft nachts in Wien unterwegs sind und wie viele Stunden Martin Otahal und seine Kolleginnen und Kollegen in der Luft verbringen, erfährt man in der aktuellen Folge des offiziellen Polizei-Podcasts "Funkspruch an Alle". Den Link zum Podcast finden Sie unter "Weiterführende Links".