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2. November 2023: Erinnerung, Zusammenhalt und Lehren
Der Terroranschlag am 2. November 2020 jährt sich zum dritten Mal. Harald Sörös, ehemaliger Ressortsprecher des Innenministeriums, erinnert sich im Podcast "Funkspruch an Alle" an die Stunden nach dem Anschlag in der Wiener Innenstadt zurück.
Es war ein ruhiger Tag für die Polizei, nur wenige Einsätze wurden verzeichnet. Für den ersten Montag im November 2020 war es warm, beinahe spätsommerlich. Viele Menschen trafen sich nach Feierabend in Lokalen, um einen letzten Lokalbesuch vor dem Lockdown auszukosten. Harald Sörös, ehemaliger Ressortsprecher des Innenministeriums, begab sich an diesem Tag früher als sonst in den Feierabend – diese Ruhe, eigentlich eine Rarität in seinem Job, wollte er ausnutzen. Als er mit seinen Nichten und Neffen auf der Carrera-Bahn um die Wette fuhr, klingelte sein Handy. Und ganz plötzlich wurde Harald Sörös mit einer Lawine an Nachrichten überrollt: Schüsse in der Wiener Innenstadt.
In Gedanken ist man bei der Kollegschaft auf der Straße
Plötzlich ging alles Schlag auf Schlag. Erste offizielle Anrufe, Söros kontaktierte seinen Sprecher-Kollegen Patrick Maierhofer. Sie vereinbarten: Während Maierhofer ins Innenministerium fuhr, machte sich Sörös auf den Weg in die Landespolizeidirektion Wien. Während seiner Anreise läutete sein Handy 130 Mal. In der Landespolizeidirektion gab er zahlreiche Interviews, darunter auch eine Live-Schaltung mit ZIB-Moderator Armin Wolf. "In meiner Laufbahn habe ich schon mehr als tausend Interviews gegeben. Live-Schaltungen sind aber eine ganz andere Liga", erinnerte sich Sörös zurück. "Davor habe ich erfahren, dass ein Kollege angeschossen wurde. Wir alle befanden uns in einer emotionalen Ausnahmesituation. Ich fühlte stark mit den Kolleginnen und Kollegen auf der Straße mit", schilderte er.
Im Kampf gegen Fake-News
Andreas Farcas, Moderator und Social-Media-Redakteur des Innenministeriums, ist sich sicher: Mit Fake-News sei am Abend des 2. November 2020 jeder Mensch in Berührung gekommen, der sich über das Attentat informieren wollte. Ein Beispiel dafür sind sogenannte Phantomtatorte. Das sind Orte, die von (Sozialen) Medien als Tatorte bezeichnet werden, obwohl dort kein Verbrechen stattfand. Eine plausible Erklärung von Patrick Maierhofer: Bewaffnete Zivilpolizisten werden von der Bevölkerung oftmals nicht als Polizeibeamte erkannt und als Täter verkannt. Um gegen derartige Fake-News anzukämpfen, ist es besonders wichtig, so schnell wie möglich mit einem offiziellen Statement entgegenzuwirken. Der Kampf gegen Fake-News ist jedoch nur ein Teilaspekt der Krisenkommunikation. "Wichtig ist, Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln", sagte Andreas Farcas. "Innerhalb der ersten Stunden nach dem Terroranschlag waren wir in der Social-Media-Redaktion mit zehntausenden Direktnachrichten konfrontiert, die wir allesamt innerhalb kürzester Zeit abarbeiteten."
Mehr zur Krisenkommunikation im Polizei-Podcast "Funkspruch an Alle"
Mehr zur Arbeit der Öffentlichkeitsarbeit des Innenministeriums während der Terrornacht und den Stunden danach erfährt man in der aktuellen Folge des offiziellen Polizei-Podcasts "Funkspruch an Alle". Den Link zum Podcast finden Sie unter "Weiterführende Links".