WEGA

Ernst Albrecht: Miteinander ohne Wenn und Aber

Eine vorbildliche Arbeit der Bezirkskräfte brachten Attentäter am 2. November 2020 aus dem Konzept. Mit gemeinsamer Kraft konnte die WEGA den Attentäter stoppen, erklärt der Kommandant der Wiener Spezialeinheit WEGA, Ernst Albrecht.

"Rückblickend hat der Anschlag in Wien gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man ohne Wenn und Aber auf Miteinander setzt", sagte Ernst Albrecht, Kommandant der Wiener Spezialeinheit WEGA in Bezug auf die Zusammenarbeit aller Kräfte am 2. November 2020. "Alle Bediensteten, beginnend mit den Disponenten in den Leitstellen über die Streifenpolizisten bis zu den Polizisten der Sondereinheiten haben alle an einem Strang gezogen", ergänzte Albrecht.

Albrecht hob besonders die Bezirkskräfte hervor, die sich als Ersteinschreiter dem Täter in den Weg stellten und genau das umgesetzt haben, was die Einsatzpläne vorsehen. "Sie waren der Störfaktor, der ihn aus dem Konzept gebracht hat. Danach war er wie ein Gejagter unterwegs und hatte die Übersicht verloren", ergänzte Albrecht. Die Analyse des Bewegungsmusters hat dies im Nachhinein bestätigt.

"Der Mut, das Herz und die Entschlossenheit der Beamten war ein Musterbeispiel für polizeiliche Arbeit und ein ausschlaggebender Faktor für die schnelle Reaktion unter größter Lebensgefahr, wodurch der Attentäter gestoppt werden konnte", sagte Albrecht. Wäre der Terrorist nicht gestoppt worden, hätte er in den Bereichen Rotenturmstraße oder Stephansplatz eine Vielzahl von Menschen vorgefunden, die noch nicht vorgewarnt gewesen wären, fügte der WEGA-Chef hinzu.

Vier Minuten nach dem ersten Notruf setzte sich die erste Funkstreife dem Attentäter entgegen. Ein Beamter wurde im Schusswechsel schwer verletzt. Knapp neun Minuten nach dem ersten Notruf wurde der Terrorist durch einen Polizisten der Sondereinheit WEGA erschossen.

"In der ersten Phase unterstützte die WEGA die ersteintreffenden Bezirkskräfte in der Gefahrenabwehr", schilderte Albrecht. In der zweiten Phase wurde das Einsatzkommando Cobra zur Suche nach weiteren Tätern hinzugezogen. "In der dritten Phase wurden zum Beispiel Wohnungsöffnungen und Hausdurchsuchungen hauptsächlich durch die Anti-Terror-Einheit durchgeführt", führte Albrecht aus.

Aufgrund weiterer vermuteter Schüsse, einer angeblichen Geiselnahme und weiteren Meldungen wie zum Beispiel ein Mann, der sich bewaffnet in der U-Bahn befindet, arbeitete die Sondereinheit WEGA in der Folge 110 Einsätze ab. "Die Leute sind angespannt wie eine Feder, das löst Blaulichtgewitter aus", sagte der WEGA-Chef. "Man hat keine Chance in der Situation, man muss allem nachgehen." Ähnliches konnte aufgrund der verunsicherten Menschen auch beim Amoklauf 2016 in München festgestellt werden. "Das ist das Ziel von Terrorismus: die Schaffung von Unsicherheit und Panik in der Bevölkerung", erklärte Albrecht.

Die aktuell laufende Installierung der "Schnellen Reaktionskräfte" (SRK) in den Bundesländern dient angelehnt an die Sondereinheit WEGA als das Bindeglied zwischen den Bezirkskräften und der Spezialtruppe. Vor allem die "Schnellen Interventionsgruppen" (SIG) erfolgten als Antwort auf den Terroranschlag vom 2. November 2020, betonte Albrecht.

Links:

Der Kommandant der Wiener Spezialeinheit WEGA, Ernst Albrecht.
Foto: ©  BMI/Gerd Pachauer

Artikel Nr: 19062 vom Montag, 25. Oktober 2021, 10:39 Uhr
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