Asyl- und Fremdenwesen
Asylstatistik April 2025
Der starke Rückgang der Asylanträge setzt sich fort und ermöglicht Einsparungen im Asylbereich. Zwei Drittel der Asylgesuche sind keine Erstanträge.
Das Aussetzen der Asylanträge und die Einleitung von Aberkennungsverfahren nach dem Fall des Assad-Regimes in Syrien zeigen Wirkung. Das unterstreicht die Asylstatistik bis einschließlich April. In diesem Monat stellten 329 Syrer einen Asylantrag – das ist ein Rückgang um 75,7 Prozent im Vergleich zum April 2024. Von diesen 329 Anträgen sind lediglich ein Drittel bzw. 103 in absoluten Zahlen (rund 31 Prozent) neu. Der Großteil der Anträge betrifft bei Syrern ihre in Österreich geborenen Kinder.
"Der deutliche Rückgang zeigt, dass die Maßnahmen gegen illegale Migration wie der Stopp des Familiennachzuges und der intensive Kampf gegen die Schleppermafia Wirkung zeigen. Das ist kein Grund zum Jubeln, sondern Auftrag, hart in diese Richtung weiterzuarbeiten. Das Ziel bleibt: die illegale Migration gegen Null drängen. Durch den Rückgang können wir auch bei Asyl umfassend einsparen und mehr in die Sicherheit investieren", sagte Innenminister Gerhard Karner.
An erster Stelle in der Statistik liegt im April Afghanistan. Hier wurden 512 Anträge gestellt, davon sind 117 Anträge (rund 22,8 Prozent) neu. Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kinder. Hier wirkt weiter eine Entscheidung des EuGH nach, dass für afghanische Frauen kein individuelles Verfahren geführt werden muss. Deshalb stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Insgesamt sind im April 1.412 Asylanträge gestellt worden (zwei Drittel davon sind keine Erstanträge, sondern vor allem Folgeanträge, zum Beispiel von afghanischen Frauen). Im Vergleich zum April des Vorjahres beträgt der Rückgang 877 Anträge oder 38 Prozent.
Familiennachzug
Strenge Kontrollen und das Aussetzen der Antragsbearbeitung von Syrern schlagen sich auch auf den Familiennachzug nieder. Im April 2024 gab es noch 961 tatsächliche Einreisen, im April 2025 waren es 138 tatsächliche Einreisen.
Europa
In Europa (inkl. CH & NO) gab es 2025 bis Ende April mit 261.189 Asylanträgen um -22 Prozent oder 72.668 weniger Anträge als im Vergleichszeitraum 2024 (333.857). Gestiegen sind die Anträge in Polen (+51 Prozent), Kroatien (+10 Prozent), Luxemburg (+18 Prozent), Belgien (+5 Prozent) und Frankreich (+4 Prozent). Gesunken sind die Anträge in allen anderen Staaten, hervorzuheben ist Zypern (-78 Prozent), Rumänien (-61 Prozent) Bulgarien (-58 Prozent), Niederlande (-46 Prozent), Deutschland (-42 Prozent) und Italien (-27 Prozent).
Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem zehnten Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter Belgien, der Schweiz, der Niederlande und Polen und vor Irland EU-weit an zehnter Stelle.
Die Entscheidungsstatistik
Im April hat das Bundesamt für Fremdenwesen 10.688 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 619 Personen haben bis Ende April freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.
In 3.593 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Keine Chance auf Asyl hatten im April Antragsteller aus Marokko (0,7 Prozent), Georgien (2,8 Prozent) und Indien (0 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende April wurden 275 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Abschiebungen April 2025
Bis Ende April 2025 wurden 4.630 Personen durch das BFA abgeschoben. Davon erfolgten 2.351 Ausreisen (51 Prozent) eigenständig und 2.279 (49 Prozent) zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind rund 47 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. Bis Ende April 2025 wurden insgesamt 345 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 50 Syrer, 40 Marokkaner sowie 37 Staatsbürger aus der Türkei.
Seit Jahresbeginn 2025 haben mehr als 300 Syrer Österreich verlassen. Das ist um ein Drittel mehr als in den beiden Jahren 2023 und 2024 zusammen.
Geringe Zahlen in der Grundversorgung – Einsparungen im Asylbereich möglich
Aktuell befinden sich 63.065 Menschen in Grundversorgung (Bundesbetreuung davon 946 Menschen). Die Zahlen in der Grundversorgung konnten in den vergangenen beiden Jahren massiv gesenkt werden (zu Jahresbeginn 2023 waren noch knapp 93.000 Menschen in der Grundversorgung). Dadurch sind auch Einsparungen möglich. Allein die Zahl der Bundesquartiere konnten in den vergangenen beiden Jahren von mehr als 30 auf aktuell acht gesenkt werden.