Migration
Umfragebericht: Ein Blick auf ukrainische Vertriebene in Österreich
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat in Kooperation mit österreichischen Behörden eine Umfrage unter Vertriebenen aus der Ukraine durchgeführt, um Schutz- und Risikofaktoren zu identifizieren.
Anfang 2023 führte die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Österreichischen Integrationsfonds eine Online-Umfrage unter 552 Vertriebenen aus der Ukraine in Österreich durch. Die Umfrage fokussierte sich auf die besonderen Herausforderungen von Vertriebenen, die in privaten Unterkünften leben. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Vertriebenen leben in privaten Unterkünften. 66 Prozent davon leben in einer eigenen, gemieteten Unterkunft, während 27 Prozent bei Freunden, Verwandten oder fremden Privatpersonen untergebracht sind.
Starke Schutzfaktoren: Bildung, Netzwerk und rechtlicher Status
Viele der befragten Vertriebenen verfügten über bedeutende Schutzfaktoren, darunter hohe Bildungsniveaus und solide soziale Netzwerke. Diese Faktoren können die Fähigkeit der Vertriebenen erhöhen, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden und sich vor potenziellen Risiken zu schützen. 78 Prozent der vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer haben einen akademischen Abschluss und 81 Prozent kamen mit Berufserfahrung nach Österreich. Auch die soziale Vernetzung ist bei den Befragten stark ausgeprägt. Rund 93 Prozent haben Familie oder Freunde in Österreich. Durch den flächendeckenden Einsatz des Ausweises für Vertriebene haben 98 Prozent der Vertriebenen das Aufenthaltsrecht in Österreich und somit auch rechtliche Sicherheit. Mit diesem Nachweis wird ukrainischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern der Eintritt in den österreichischen Arbeitsmarkt ermöglicht.