Cybercrime-Bekämpfung

Meldedaten gestohlen: C4-Ermittler forschen Tatverdächtigen in den Niederlanden aus

Ein Tatverdächtiger wurde nach zweijähriger Ermittlungsarbeit von Cybercrime-Ermittlern des Bundeskriminalamts ausgeforscht und in den Niederlanden festgenommen. Er gelang an knapp neun Millionen österreichischer Meldedatensätze und bot sie im Internet zum Verkauf an.

"Den Ermittlerinnen und Ermittlern des Bundeskriminalamts ist es gelungen, durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit einen international gesuchten Cyber-Kriminellen auszuforschen. Ich gratuliere und danke allen beteiligten Ermittlerinnen und Ermittlern," sagte Innenminister Gerhard Karner am 26. Jänner 2023. "Die stark wachsende Cyber-Kriminalität wird auch in Zukunft mit aller Vehemenz und auch neuen Methoden bekämpft werden."

Ermittlerinnen und Ermittler des Cybercrime Competence Centers (C4) im Bundeskriminalamt (BK) konnten im Zuge zweijähriger, hochintensiver Ermittlungsarbeit im Rahmen der SOKO HERA einen Tatverdächtigen ausforschen, der für den Datendiebstahl von knapp neun Millionen Datensätzen von in Österreich wohnhaften Menschen verantwortlich gemacht wird.

Durch die erfolgreiche Ermittlungsarbeit konnte der Beschuldigte im November 2022 in den Niederlanden von dortigen Behörden festgenommen werden. Erhebungen zeigten, dass der Beschuldigte für eine Vielzahl an Cybercrime-Fällen verantwortlich sein dürfte. Nach der Ausforschung eines Telefonbetrug-Call-Centers in Indien ist die Ausforschung dieses Mannes ein weiterer Erfolg in der Bekämpfung der Internetkriminalität.

"Anhand dieses Falles zeigt sich, wie wichtig und notwendig die Ermittlungen im Cyberspace sind", betonte Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts. "Unsere Ermittlerinnen und Ermittler haben das Know-how und kein Täter sollte sich sicher sein, in der Anonymität des Internets verschwinden zu können."

Gestohlene Daten zum Verkauf angeboten

Im Mai 2020 bot eine unbekannte Person unter dem Pseudonym "DataBox" im Szene-Forum Raidforums.com den Datensatz "Austrian Registration Data" zum Verkauf an. Der Inhalt dieses Datenpaketes sei "der volle Name, das Geschlecht, die komplette Adresse und das Geburtsdatum von vermutlich jedem Bürger" in Österreich. Es handelte sich um knapp neun Millionen Datensätzen. Im selben Zeitraum bot der Hacker ähnliche Datensätze aus Italien, Kolumbien und den Niederlanden an. Kurz darauf starteten die Expertinnen und Experten des C4 im Bundeskriminalamt die Erhebungen zu diesem Datenleck. Weitere Erhebungen bestätigten die Echtheit des Datensatzes.

Im Zuge einer internationalen Polizeiaktion gegen den Handel mit illegalen Daten konnten vorhandene elektronische Spuren einer bestimmten Person zugeordnet werden. Es handelte sich um einen polizeilich international bekannten Hacker. In Zusammenarbeit mit den niederländischen Sicherheitsbehörden ermöglichten die Ermittlungen im November 2022 die Festnahme des Hackers. Die niederländische Polizei sowie die dortige Justiz führen das Ermittlungsverfahren gegen den Tatverdächtigen. Ihm werden dutzende weitere illegale Aktivitäten im Internet angeschuldigt.

Links:

Das Bundeskriminalamt in Wien.
Foto: ©  BMI
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Artikel Nr: 22344 vom Donnerstag, 26. Jänner 2023, 13:14 Uhr
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