Mauthausen Memorial

KZ-Gedenkstätte Mauthausen: "Gusen als europäischer Erinnerungsort – Fakten und Fiktionen"

Vom 24. bis 25. September 2021 fand nach einer pandemiebedingten Pause im Jahr 2020 das 12. Dialogforum Mauthausen als Hybridveranstaltung statt. Innenminister Karl Nehammer betonte die historische Verantwortung Österreichs.

Vom 24. bis 25. September 2021 fand nach einer pandemiebedingten Pause im Jahr 2020 das 12. Dialogforum Mauthausen als Hybridveranstaltung statt. Die Vortragenden waren ohne Publikum vor Ort in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen sowie im Ars Electronica Center in Linz, von wo aus die gesamte Veranstaltung gestreamt wurde und live mitverfolgt werden konnte. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit beim Projekt #eachnamematters wurde erneut die Ars Electronica Linz für eine Kooperation gewonnen, die dankenswerterweise die Übertragung ausgerichtet hat.

Im 12. Dialogforum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, welches von Direktorin Barbara Glück eröffnet wurde, stand das ehemalige Konzentrationslager Gusen im Zentrum. Mediale Aufmerksamkeit wurde ihm aufgrund jüngster Ereignisse in zweifacher Hinsicht zuteil: zum einen, weil die österreichische Bundesregierung angekündigt hatte - und aktuell im Begriff steht - Grundstücke auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen anzukaufen. Diese befinden zurzeit noch in Privatbesitz, wobei diese historisch bedeutenden Bereiche in die bestehende KZ-Gedenkstätte integriert werden sollen. Zum anderen gab es Spekulationen um geheime weitere KZ-Stollen.

"Der Ankauf der Liegenschaft des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen ist ein wichtiges Zeichen für die Neuausrichtung der Gedenkkultur in unserem Land. Durch die zeitgemäße Gestaltung des Areals, auf dem sich das Konzentrationslager Gusen befand, nimmt die Republik Österreich ihre historische Verantwortung wahr", so Karl Nehammer.

Vor allem der angekündigte Ankauf von Teilen des KZ-Areals rückt die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes immer weiter in den Fokus sowohl des wissenschaftlichen als auch des öffentlichen Interesses. Die geplante Erweiterung der bestehenden Gedenkstätte wird mit einem Forschungsprojekt zu Gusen einhergehen, weshalb das Mauthausen Memorial diesem Themenkomplex nun eine Tagung gewidmet hat.

NS-Gedenkstätten zwischen Erinnerungskultur und Verschwörungstheorien

Die zweitägige Veranstaltung mit dem Titel "Gusen als europäischer Erinnerungsort – Fakten und Fiktionen" ist als Auftakt für einen Forschungs- und Themenschwerpunkt zu sehen, bei dem nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte den bisherigen Forschungsstand im Überblick präsentiert haben, sondern auch externe Forscherinnen und Forscher ihr Wissen und ihre Ergebnisse zu Gusen zu vermittelt haben. Regionale Gedenkinitiativen stellten sich vor, virtuelle Rundgänge ermöglichten Einblicke in das ehemalige Lagerareal sowie den Bergkristallstollen. Dabei wurden ebenfalls diverse Verschwörungstheorien sowohl im Überblick als auch direkt in Bezug auf NS-Gedenkstätten in Panelen diskutiert.

"Die Corona-Pandemie hat eine ganz perfide Täter-Opfer-Umkehr gezeigt. Nicht selten mussten wir auf Kundgebungen Menschen mit gelben Sternen und der Aufschrift ‚ungeimpft‘ wahrnehmen. Das ist eine Verharmlosung des Holocaust, eine Verhöhnung der Opfer und in einer gewachsenen demokratischen Gesellschaft nicht tolerierbar. Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Gestaltung moderner Gedenkkultur ist daher aktueller

Vom 24. bis 25. September 2021 fand nach einer pandemiebedingten Pause im Jahr 2020 das 12. Dialogforum Mauthausen als Hybridveranstaltung statt.
Foto: ©  BMI/Alexander Tuma

Artikel Nr: 18987 vom Samstag, 25. September 2021, 11:30 Uhr
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