Innenministerium

Österreichische Polizei: Vorbildwirkung beim Umgang mit Demenz

33 Polizeidienststellen erhielten am 3. April 2019 die Auszeichnung "Demenzfreundliche Dienststelle" im Innenministerium in Wien. Seit 2016 können Polizistinnen und Polizisten das Online-Training "Einsatz Demenz" über die behördeninterne Lernplattform "SIAK-Campus" absolvieren und sich damit für das Gütesiegel zu qualifizieren.

"Die österreichische Polizei muss auch darin geschult werden, wie man mit Menschen umgeht. 'Einsatz Demenz' ist das beste Beispiel dafür", sagte Peter Goldgruber, Generalsekretär im Innenministerium, am 3. April 2019 bei der Verleihung der Zertifikate "Demenzfreundliche Dienststelle" im Innenministerium in Wien. "Amtshandlungen mit Menschen mit Demenz gehören für Polizistinnen und Polizisten zum Berufsalltag. Da ist die Handlungssicherheit im Umgang mit ihnen wichtig." 33 Dienststellen aus Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg und Wien sind nun "Demenzfreundlich".

"'Einsatz Demenz' macht die Polizistinnen und Polizisten handlungssicher", sagte Stefanie Auer, Initiatorin und Leiterin der Zertifizierungsstelle an der Donau Universität Krems sowie wissenschaftliche Leiterin der MAS Alzheimerhilfe. Das große Engagement der Polizistinnen und Polizisten zum Thema Demenz österreichweit könne nicht genug betont werden – und dieses Engagement komme auch in der Gesellschaft und bei den Menschen an, betonte Edith Span, Geschäftsführerin der MAS Alzheimerhilfe. Insgesamt sind österreichweit 147 Dienststellen als "Demenzfreundliche Dienststellen" zertifiziert.

"'Einsatz Demenz' ist eines der Vorzeigeprojekte des E-Learning-Centers der SIAK. Im Bereich des E-Learnings ist das Innenresort Vorreiter in Österreich", sagte der Generalsekretär. Das E-Learning Center der SIAK betreibt die Online-Lernplattform des Bundesministeriums für Inneres ("SIAK-Campus"), die allen Polizistinnen und Polizisten Österreichs sowie allen Bediensteten des Bundesministeriums für Inneres zur Verfügung steht. Darüber hinaus produziert das E-Learning Team in Kooperation mit Bildungsverantwortlichen, Experten und Vortragenden interaktive Lerninhalte ("Contents") unter Einsatz modernster Bildungs-Technologien.

"Nicht nur immer mehr ressortinterne Bildungsanbieter erkennen die Vorteile, ihre Schulungsinhalte über unsere Online-Akademie einer breiteren Zielgruppe zugängig zu machen, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über diese Möglichkeiten im Sinne des Wissensmanagements erfreut", sagte Markus Richter, stv. SIAK-Direktor und für E-Learning zuständiger Zentrumsleiter. "Exklusives Wissen, dass in einer Präsenzschulung nur 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vermittelt werden kann, steht auf einmal allen 30.000 Bediensteten zur Verfügung. Bei erfolgreicher Absolvierung einiger Angebote kann es auch zu entsprechenden Qualifikationen führen", ergänzte Richter.

Allein im vergangenen Jahr wurden 66 derartige Lerninhalte zu den Bereichen Führung, Recht, Handlungs- und Sozialkompetenz aber auch technische Hilfestellung erstellt. Diese können am Arbeitsplatz oder von zu Hause aus konsumiert, aber auch in Unterricht und Trainings integriert werden. Primäre Zielgruppe der Lerninhalte sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei und des Ressorts, jedoch kann auch Bediensteten anderer Gebietskörperschaften der Zugriff auf bestimmte Lerninhalte ermöglicht werden. Aktuell sind auf der Lernplattform über 48.000 User registriert.

"Einsatz Demenz"

Das Online-Training der Sicherheitsakademie besteht aus drei Modulen. Darin werden die medizinischen Grundlagen der Erkrankung, Grundprinzipen der Kommunikation und Praxisbeispiele dargelegt und geübt. Der Lehrgang endet mit online zu beantwortenden Fragen zum Lernstoff. Polizistinnen und Polizisten sowie Beamtinnen und Beamte der Sicherheitsverwaltung können freiwillig an dem Lehrgang teilnehmen.
Um das Gütesiegel "Demenzfreundliche Dienststelle" von der Donau Universität Krems zu erlangen, müssen mindestens 70 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Dienststelle das Online-Training absolviert haben. Zusätzlich ist die Nennung einer Ansprechperson erforderlich, und die Dienststelle muss sich mit sozialen Einrichtungen im Streifenbereich vernetzt haben – etwa mit Pflege- oder Senioreneinrichtungen.

Die Vertreterinnen und Vertreter von 33 Polizeidienststellen, die die Auszeichnung "Demenzfreundliche Dienststelle" erhielten.
Foto: ©  BMI/Alexander Tuma

Artikel Nr: 16883 vom Donnerstag, 4. April 2019, 05:00 Uhr
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