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VSÖ-Sicherheitsstudie

Hohes Vertrauen in die Polizei

Die Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich nach wie vor sicher, sehen aber eine Verschlechterung der Sicherheitslage. Die Polizei genießt ein hohes Vertrauen.

Der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ) veröffentlichte Ergebnisse einer Sicherheitsstudie. Befragt wurden die österreichische Wohnbevölkerung und Sicherheitsbeauftragte in Unternehmen. Der VSÖ feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen.

Subjektive Sicherheit.

Die Polizei wird als wichtigster Sicherheitsfaktor gesehen; das Vertrauen in sie ist sehr hoch
Die Polizei wird als wichtigster Sicherheitsfaktor gesehen; das Vertrauen in sie ist sehr hoch
© Gerd Pachauer

Im Fokus der Umfrage stand die subjektive Sicherheit. 24 Prozent der Befragten gaben an, sich in Österreich sehr sicher zu fühlen, 60 Prozent etwas sicher. Bei der Entwicklung der Sicherheitslage in den letzten fünf Jahren orteten 55 Prozent eine Verschlechterung und 5 Prozent eine Verbesserung. Das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung unterscheidet sich je nach demografischer Kategorie. Ein Viertel der befragten Wiener gab an, sich eher nicht oder überhaupt nicht sicher zu fühlen – ein deutlich schlechterer Wert als in den übrigen Bundesländern. In der untersten Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren und in der obersten von 65 bis 75 Jahren ist das Sicherheits­empfinden höher als bei Menschen im mittleren Alter. Männer fühlen sich sicherer als Frauen, Personen mit Matura sicherer als jene ohne Matura. Die Option „sehr sicher“ wird überdurchschnittlich oft von Sicherheitsbeauftragten gewählt.
Auf die Frage, wie sich die Sicherheitslage in den letzten fünf Jahren entwickelt hat, antwortete in allen demographischen Kategorien die Mehrheit: „Sie hat sich verschlechtert.“ Besonders weit verbreitet ist diese Einschätzung in der Altersgruppe von 50 bis 64 Jahren und bei Personen ohne Matura. Den höchsten Anteil an Befragten, die eine Verbesserung feststellen, gibt es in der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren und bei den Sicherheitsbeauftragten.
Um die gefühlte persönliche Sicherheit zu erfassen, sollten die Befragten jene drei Sicherheitsrisiken auswählen, die sie für sich und ihre Familie als größte Bedrohungen empfinden. Auf Platz eins lag mit 34 Prozent der Nennungen die Gewaltbereitschaft, gefolgt von Einbruch sowie ex aequo Cyber-Kriminalität und politischem Extremismus. Ebenfalls hohe Werte erzielen Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Hagel, Terroranschläge und organisierte Kriminalität.
Die Gewaltbereitschaft fürchten insbesondere Personen von 50 bis 75 Jahren. In dieser Altersgruppe ist die Sorge, Opfer organisierter Kriminalität zu werden, höher als bei Jüngeren. Bei den ältesten Befragten ab 65 Jahren spielt die Angst vor Einbrüchen und politischem Extremismus, bei den 30- bis 49-Jährigen vor Betrug und Brand eine vergleichsweise große Rolle.
Personen der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren nennen Terroranschläge und sexuelle Übergriffe überdurchschnittlich oft, Letzteres gilt auch für Frauen. Wiener stufen politischen Extremismus und Personen aus ihrem persönlichen Umfeld öfter als Sicherheitsrisiko ein. Sicherheitsbeauftragte haben vermehrt Bedenken wegen Betrug und der Sicherheit am Arbeitsplatz.
In der jüngsten Altersgruppe wird überdurchschnittlich oft die Befürchtung geäußert, dass Cybercrime, sexuelle Übergriffe, Bedrohungen durch Personen aus dem persönlichen Umfeld und Sicherheitsrisiken am Arbeitsplatz zunehmen würden. Befragte ab 50 Jahren äußern dagegen Sorgen aufgrund eines erwarteten Anstiegs der Gewaltbereitschaft und der organisierten Kriminalität. Sicherheitsbeauftragte gehen von vermehrten Einbrüchen und Betrugsdelikten aus.

Wohnumfeld.

Derzeit fühlen sich die meisten Befragten in ihrem privaten Wohnumfeld kaum bedroht: 40 Prozent bezeichnen ihr Sicherheitsgefühl diesbezüglich als „sehr hoch“, weitere 42 Prozent als „etwas hoch“. Befragte ab 65 Jahren fühlen sich besonders sicher; jene mit Matura liegen über dem Durchschnitt. Wiener empfinden ihre Wohnumgebung als weniger sicher.
Während sich das Sicherheitsgefühl bei der Mehrheit der Befragten in den letzten fünf Jahren verschlechtert hat, nehmen 70 Prozent für ihr privates Wohnumfeld keine Veränderung wahr und sieben Prozent eine Verbesserung. Eine positive Tendenz glauben vor allem Jüngere bis 29 Jahre und Sicherheitsbeauftragte zu erkennen. Eine Verschlechterung sehen insgesamt 23 Prozent.

Sicherheitsfaktoren.

Auf die Frage „Welche Faktoren tragen Ihrer Meinung nach am meisten zur Sicherheit in Österreich bei?“ nannten 79 Prozent die Polizei – sie lag damit auf Platz eins. Es folgten Zivilcourage, Gesetze, Überwachungstechnologien im öffentlichen Raum, Freiwilligenorganisationen, das Bundesheer sowie professionelle private Sicherheitsdienstleister. Menschen ab 65 Jahren vertrauen besonders stark auf die Polizei und das Bundesheer.

Polizei.

Ihr Vertrauen in die Polizei als Garant für öffentliche Sicherheit bezeichneten 21 Prozent der Befragten als „sehr groß“ und 56 Prozent als „eher groß“. Die Polizei lag vor allem in der Altersgruppe ab 65 Jahren und bei Personen mit Matura vorne. Als „eher gering“ schätzten die Wiener ihr Vertrauen in die Polizei ein. Den Befragten war bewusst, dass nicht ein Faktor allein ausschlaggebend für einen gute Sicherheitslage ist. Dementsprechend sahen 66 Prozent die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen im Bereich Sicherheit tätigen Akteuren – darunter private Sicherheitsdienstleis­ter – als „sehr wichtig“ und 30 Prozent als „etwas wichtig“ an. Eine hohe Bedeutung messen Frauen und ältere Personen der Kooperation zu. (https://vsoe.at  )

Rosemarie Pexa


​Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2025

 Druckversion des Artikels (pdf, 132 kB)

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