Marc-Aurel-Marsch
Marschieren bei brütender Hitze
Polizeibedienstete und Polizeischülerinnen und -schüler aus mehreren Bundesländern absolvierten bei hochsommerlichen Temperaturen den körperlich anspruchsvollen Bundesheer-Marsch über 42 Kilometer mit Gepäck auf dem Rücken.
42-Kilometer-Gepäck-Marsch: Wertvolle Erfahrungen im Team-Building für die teilnehmenden Polizeibediensteten © Tobias Bosina
Für Ungeübte 42 Kilometer weit zu marschieren kann zur Herausforderung werden. Nicht unterschätzen darf man diese Aufgabe aber spätestens dann, wenn sie bei Temperaturen jenseits von 35 Grad Celsius und mit mehreren Kilogramm Gepäck am Rücken in Angriff genommen wird. Rund 400 Polizeischülerinnen und -schüler stellten sich dieser Aufgabe und trafen Ende August 2024 in der Bundesheer-Kaserne in Bruckneudorf ein, um am Marc-Aurel-Marsch des Heeressportvereins Wien teilzunehmen.
Chefinspektor Christoph Schmatz vom Bildungszentrum der Sicherheitsakademie in Wien hat die Teilnahme für alle Interessenten aus der Bundeshauptstadt organisiert: „Knapp 300 Aspirantinnen und Aspiranten kamen alleine von uns, ganze Klassen haben sich geschlossen dafür gemeldet. Aber auch Polizeischüler aus Niederösterreich, aus dem Burgenland und aus Kärnten waren dabei.“ Besonders gefreut hat ihn, dass sich viele Lehrerinnen und Lehrer dem Vorhaben anschlossen: „Hier geht es ja auch um die Vorbildwirkung und dass man dem Nachwuchs zeigt, wie man mit Belastungen umgeht.“
Team-Building.
Neben persönlichen Aspekten, sorge der Marsch vor allem für wertvolle Erfahrungen im Team-Building. „Einerseits erlebe ich: Wie verhalte ich mich unter Druck? Was passiert, wenn ich an meine Grenzen gehe? Andererseits sehe ich, was möglich ist, wenn man sich gegenseitig unterstützt, wenn man im Team zusammenhält und eine Aufgabe gemeinsam bewältigt“, sagte Christoph Schmatz.
Die Marschstrecke führte die Teilnehmer vom Startpunkt in der Benedek-Kaserne in Richtung Norden über großteils schattenlose Feldwege bis zum Heidentor am Ortsrand von Petronell-Carnuntum. Dort angekommen hatten sie 19 Kilometer absolviert und damit beinahe die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Nach einer kurzen, wohlverdienten Pause schwenkten die Marschierenden wieder nach Süden und begaben sich auf den Rückweg. Über Pausenstationen in Hollein und Parndorf erreichten sie nach mehreren Stunden Marschzeit wieder den Ausgangspunkt in der Kaserne.
„Am Ende ist vor allem wichtig, dass es außer Blasen auf den Füßen keine gröberen Verletzungen gegeben hat. Ich denke, von diesem Marsch nehmen alle Aspirantinnen und Aspiranten ein paar wichtige Lektionen mit. Er ist eine wertvolle Ergänzung ihrer Ausbildung“, sagte Christoph Schmatz.
Der Marc-Aurel-Marsch ist eine der größten Marsch- und Laufveranstaltungen des Bundesheeres. Neben Berufs- und Milizsoldaten absolvieren ihn jedes Jahr Angehörige von Feuerwehren, der Justizwache, von Rettungsorganisationen und viele zivile Sportbegeisterte.
Das große Teilnehmerfeld der Exekutive bestand dieses Jahr neben den Polizeischul-Teams aus Polizistinnen und Polizisten verschiedenster Dienststellen sowie von Spezialeinheiten. Über die sportlichen Aspekte hinaus bietet die Veranstaltung daher eine gute Gelegenheit, um Personal anderer Einsatzorganisationen kennenzulernen und sich zu vernetzen.
Kurt Kreibich
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 11-12/2024
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