Mentory-Club
Vernetzungstreffen im BMI
Zahlreiche Mitarbeiterinnen des Innenministeriums nahmen an der Talkrunde des Mentory-Clubs teil und nutzten die Möglichkeiten zum Networking. Kärntens Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß berichtete beim Treffen über ihren beruflichen Aufstieg.
Talkrunde des Mentory-Clubs: Maria Rauch-Kallat, Gründerin des Clubs, im Gespräch mit Polizeischülerinnen © Gerd Pachauer
Die ehemalige Bundesministerin Maria Rauch-Kallat veranstaltete am 17. September 2024 die monatliche Talkrunde des Mentory-Clubs im Innenministerium. Ziel des Mentory-Clubs ist die Förderung und Vernetzung von erfolgreichen Frauen aus verschiedensten Berufsgruppen. Bei der gut besuchten Veranstaltung im Innenministerium nutzten 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zum Austausch, darunter Sektionschef Karl Hutter, Kärntens Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß sowie 45 Polizeischülerinnen des Bildungszentrums Wien. „Veranstaltungen wie diese sind wichtig für die Vernetzung von Frauen über die Berufsgruppen hinaus“, sagte Hutter und bedankte sich bei der Veranstalterin Maria Rauch-Kallat für „diese großartige Initiative“.
Im Fokus der Veranstaltung stand der Karrieretalk mit Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß, die von ihrem beruflichen Werdegang berichtete. Auf die Frage, wie es zu ihrer Entscheidung gekommen ist, diese Laufbahn einzuschlagen, meinte Kohlweiß, dass sie im Gewaltschutz tätig sein wollte. Es war ihr wichtig, „sich selbst helfen zu können“. So kam es, dass sie Rechtswissenschaften studierte und auch zum Thema Gewaltschutz dissertierte. Darauf folgte die polizeiliche Ausbildung. Von Gerede, vielleicht auch Neid, ließ sie sich nicht abbringen. Es war ihr stets klar, dass ihr viele Türen und Möglichkeiten offenstehen, wenn es die eine nicht sein sollte, dann kommt eine andere. Kraft und Zuspruch erfuhr sie auch von Wegbegleiterinnen und -begleitern. Auch für private Fragen und Karriere-Tipps für junge Frauen blieb ausreichend Zeit.
Weitere Vernetzungsinitiativen.
Michaela Kohlweiß ist seit 12 Jahren Landespolizeidirektorin in Kärnten © Gerd Pachauer
Im Innenministerium werden zahlreiche weitere Initiativen zur Vernetzung weiblicher Bediensteter gefördert. Dazu zählt beispielsweise das Modena-Treffen, zu dem der Bundesminister für Inneres mehrmals jährlich einlädt und in dem neben einem fachlichen Vortrag ausreichend Zeit zum Austausch über Herausforderungen und Empfehlungen bleibt. Ebenso nimmt das BMI mit angehenden weiblichen Führungskräften am interministeriellen Cross-Mentoring-Programm des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport teil und organisiert auch selbst ein Mentoring-Programm für weibliche und männliche Führungskräfte der Zukunft. Eine wichtige Initiative stellt auch die jährliche Klausur der Kontaktfrauen bzw. Frauenbeauftragten österreichweit dar, die zuletzt von 24. bis 25. September 2024 in Wagrain stattfand.
Frauenförderung im Innenministerium.
Innenminister Gerhard Karner präsentierte im Juni 2022 die Reform des Innenministeriums und gab Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß den Auftrag, eine Arbeitsgruppe zusammenzustellen und Maßnahmen zu erarbeiten, wie mehr Frauen in Führungspositionen des Bundesministeriums für Inneres (BMI) gelangen können. Ein Zwischenbericht im Februar 2024, der mehr als 40 Maßnahmen vorsieht, zeigt, dass das BMI mitten in einem Prozess steht, der die gesamte Organisation fordert und das Ressort stetig weiterentwickelt werden muss. Eine wesentliche Maßnahme, die bereits umgesetzt wurde, ist die Einführung des Referats Frauenkarrieren, das mit 1. April 2024 seine Tätigkeit aufgenommen hat.
Der Frauenanteil im Innenministerium liegt derzeit bei 31,4 Prozent. Mehr als 25 Prozent der Polizeibediensteten in Österreich sind weiblich. Knapp 58 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sicherheitsverwaltung sind Frauen. In der Polizeigrundausbildung beträgt der Anteil an Frauen mittlerweile etwa 38 Prozent. Von den mehr als 3.300 derzeit in Ausbildung befindlichen Polizeischülerinnen und -schülern sind 1.282 Frauen.
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 11-12/2024
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