Exekutivgeschichte und Traditionspflege
Tradition und Moderne
Die Tätigkeiten im Projekt „T-2025. Traditionspflege im BMI. Agenda 2025“ bildeten den Schwerpunkt des 6. Treffens des BMI-Fachzirkels „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“.
Teilnehmer der 6. Fachzirkeltagung „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“ © Fachzirkel Exekutivgeschichte und Traditionspflege
Vertreterinnen und Vertreter aus der Zentralstelle des Bundesministeriums für Inneres (BMI) und den Landespolizeidirektionen (LPD) trafen einander vom 23. bis 26. September 2024 in Steyr, Oberösterreich zum 6. Treffen des Fachzirkels „Exekutivgeschichte und Traditionspflege“. Ministerialrat Mag. Dr. Joachim Steinlechner, Leiter des Fachzirkels und des Projekts „T-2025“ im BMI, gab in seinem Eröffnungsstatement einen Status-quo-Bericht über die Tätigkeiten im Traditionsprojekt. Die Arbeiten im BMI zum Thema „20 Jahre Wachkörperreform 2005–2025“ haben am 1. Oktober 2023 begonnen und werden mit dem Jubiläumsstichtag am 1. Juli 2025 abgeschlossen. Beim Fachzirkeltreffen 2024 wurden die acht Teilprojekte (TP) besprochen.
Vorträge.
Gruppeninspektor i. R. Peter Hellensteiner (Fachzirkel Tirol) gab einen Überblick über die Fachzirkel-Tätigkeiten in Tirol. Die Arbeiten und Kooperationen inkludieren neben der Sicherung und Aufarbeitung von exekutivhistorischem Quellenmaterial auch Kooperations- und Projektarbeiten mit externen Forschungsinstitutionen in Tirol.
Oberstleutnant i. R. Karl-Heinz Wochermayr (Fachzirkel Salzburg) und Gruppeninspektor i. R. Klaus Windischbauer (Fachzirkel Oberösterreich) präsentierten ihre Tätigkeiten bei der Sicherung verschiedener Quellenbestände des BMI, die als Grundlage für die Tätigkeit im Traditionsprojekt dienen. Wochermayr ist auch Obmann des Salzburger Exekutivhistorischen Museumsvereins (SEM). Er berichtete über die Arbeit des SEM und die Vorbereitungsarbeiten für die Teilnahme an der „Langen Nacht der Museen“ am 5. Oktober 2024.
Mag. Ulrike Landmann (Abteilung BMI, III-S-3), Leiterin des Polizeimuseums Wien und Verantwortliche für die Sonderausstellung „20 Jahre Wachkörperreform“ in Wien, gab einen Überblick über die musealen Vorbereitungshandlungen.
Ministerialrat Martin Nief, BA, MA, Hauptreferent in der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit und stellvertretender Leiter im Projekt T-2025, skizzierte die geplanten Eckpfeiler für die Festveranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum am 1. Juli 2025.
Chefinspektor Hubert Juen, BA, MA, hauptamtlicher Lehrer im Bildungszentrum der Sicherheitsakademie (BZS) Tirol, gab mit Karl-Heinz Wochermayr einen Einblick in das Thema „polizeihistorische Rundgänge“. Diese Rundgänge wurden exemplarisch für die Städte Innsbruck und Salzburg konzipiert, um in weiterer Folge als Best-practice-Modelle bundesweit implementiert zu werden.
Major Thomas Meßner, BA, MA (Fachzirkel Salzburg) und Bezirksinspektor MMag. Christian Reisinger (Fachzirkel OÖ) informierten über die bundesweiten Erhebungen im Zusammenhang mit der Benennungsagenda „verdiente Exekutivbeamte“ (TP 4-6). Diese Evaluierungen bilden die Grundlage für sämtliche namentliche Benennungen im BMI (Ausbildungslehrgänge, Gebäude und Räumlichkeiten, Benennungen im öffentlichen Bereich).
Rahmenprogramm.
Klaus Windischbauer führte die Fachzirkel-Teilnehmer durch die Jubiläumsausstellung „175 Jahre Bundesgendarmerie, 155 Jahre Bundespolizei“ in den Räumlichkeiten des Wehrgeschichtlichen Museums in Linz-Ebelsberg. Windischbauer hat hier eine umfangreiche Ausstellung konzipiert und gemeinsam mit dem Exekutivhistorischen Verein Oberösterreich (EHV-OÖ), dessen Obmann er ist, umgesetzt. Die Ausstellung ist noch bis Ende Oktober 2024 für die Allgemeinheit zugänglich.
Über Initiative des stellvertretenden Projektleiters Mag. Michael Beyrer (Fachzirkel Vorarlberg) absolvierten die Teilnehmer in Steyr einen historischen Stadtrundgang. Als Stadtführer konnte Beyrer zwei Persönlichkeiten aus Steyr gewinnen: Dr. Guido Mairunteregg, pensionierter Leitender Staatsanwalt des Landesgerichts Steyr, und Mag. Christian Frech, Historiker, Buchautor und Ordensspezialist. Die beiden „Steyrer Originale“ gaben einen Einblick in die Geschichte der Stadt Steyr. Unter anderem gab es einen Besuch im „Stollen der Erinnerung“, in dem eine Dauerausstellung zum Thema „Zwangsarbeit und KZ in Steyr“ untergebracht ist.
„Der Fachzirkel hat im ersten Projektjahr neben den originären exekutivhistorischen Tätigkeiten viele Grundlagen- und Detailarbeiten im Traditionsprojekt T-2025 durchgeführt. Auf Grundlage der beim Fachzirkel erarbeitenden Inhalte werden in den nächsten neun Monaten bis zum Projektabschluss noch umfangreiche Arbeiten erledigt. Der Fachzirkel ist hier neben der historischen Abteilung im Innenministerium für die Erreichung der Projektziele von zentraler Bedeutung“, erläuterte Joachim Steinlechner.
J. S.
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 11-12/2024
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