Ausrüstung
Taser und Lichtmodul
Streifendienstkräfte in Wien testen die Elektroimpulswaffe Taser. Weiters testen Polizeibedienstete in mehreren Bundesländern ein Lichtmodul für die Dienstpistole.
Gute Ausbildung und moderne Ausrüstung gehen für effektive Polizeiarbeit Hand in Hand: Ich habe deshalb beauftragt, beide Systeme – Taser und Lichtmodul – im Sinne der Sicherheit der Polizistinnen und Polizisten im Streifendienst zu testen“, fasste Innenminister Gerhard Karner die Hintergründe für die mögliche Ausweitung beider Systeme zusammen.
Mit einem Taser können Personen durch Stromimpulse kurzfristig außer Gefecht gesetzt werden. Auf die Betroffenen werden Projektile abgefeuert, die mit einem Draht mit der Elektroimpulswaffe verbunden sind. Spezialisierte Einheiten wie EKO Cobra, WEGA und andere verwenden die Elektroimpulswaffe Taser und Lichtmodule schon länger, nun wird in einem mehrmonatigen Projekt eine Ausrollung dieses Waffensystems auch für den regulären Streifendienst in Österreich geprüft.
Im Rahmen des Pilotprojekts werden verschiedene Modelle getestet. „Jede neue Ausrüstung, jede neue und zusätzliche Waffe, die ein Polizist mitführt, muss sorgfältig eingesetzt werden. Dafür ist eine gewisse Zeit für die Ausbildung und das Training erforderlich“, betonte Bundespolizeidirektor Michael Takács.
Ausbildung.
Der Einsatz der Elektroimpulswaffe erfordert eine fundierte Ausbildung über den richtigen Einsatz und über das richtige Einschätzen, in welchen Situationen der Taser ein geeignetes mindergefährliches Mittel sein kann. Auch Erste-Hilfe-Maßnahmen sind ein wichtiger Punkt bei dem modularen Ausbildungsplan. 150 Polizistinnen und Polizisten nehmen daran teil.
„Wir haben in Wien drei Dienststellen ausgewählt, in denen die Testung der Taser erfolgen und geprüft werden soll, ob diese Waffe für den Flächendienst tatsächlich geeignet ist. Das ist im zehnten Bezirk die Keplergasse und im zweiten Bezirk der Praterstern – das sind beides Schwerpunktdienststellen, da sich dort Waffenverbotszonen befinden. Als dritte Dienststelle wurde die Polizeiinspektion in der Hermann-Bahr-Straße in Floridsdorf ausgewählt“, sagte der Wiener Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl.
Brigadier Ernst Albrecht, Referatsleiter in der Bundespolizeidirektion, hob hervor, dass ein Taser keine Spielzeugwaffe sei, und in der Ausbildung auf das richtige Mindset eingegangen würde: „Es geht nicht darum, dass wir jemanden eine Waffe in die Hand geben und den Polizeibediensteten damit Tür und Tor öffnen. Wir wollen weiterhin, dass die Einschätzung, wann eine Dienstwaffe eingesetzt wird, ein entsprechendes Beurteilungsschema hat. Das ist ein wichtiger Punkt in der Taser-Ausbildung.“ Der Taser könne laut Albrecht nicht nur bei Personen, von denen eine Gefährdung ausgehe, sondern etwa auch bei Menschen, die drohen, sich selbst zu verletzen. Sogar bei Hunden könne das Gerät zum Einsatz kommen.
Lichtmodule.
Bis Ende August 2024 werden darüber hinaus 20 Einsatzbeamtinnen und -beamte aus den Stadtpolizeikommanden Wien-Favoriten, St. Pölten, Graz und Schwechat/Flughafen Lichtmodule von vier verschiedenen Herstellern und Holster für uniformierte und zivile Trageweise testen. Die Grundausstattung jedes Exekutivbediensteten beinhaltet derzeit eine Taschenlampe. Das fix an der Dienstpistole montierte Lichtmodul soll in bestimmten Gefahrensituationen (z. B. Dunkelheit) die Bewegungsfreiheit verbessern und einen potenziellen Waffeneinsatz der Bediensteten unterstützen.
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2024
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