Steiermark
Kunst an der Polizeiinspektion
Der Graffiti-Künstler Nychos verwandelte die Fassade der Polizeiinspektion Hartberg in ein Kunstwerk: Eine moderne Interpretation des steirischen Landeswappens ziert nun die Dienststelle.
Nikolaus Schuller, bekannt als „Nychos“, ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Die Graffiti-Kunst des gebürtigen Steirers ist auf Mauern weltweit zu finden, sei es in San Francisco, Sao Paulo, New York, Melbourne oder Hartberg. Auch im Internet ist der 42-Jährige gefragt: Auf Instagram begeistert er mit seinen anatomisch präzisen Werken über 680.000 Follower. Im Rahmen des White-Rabbit-Street-Art-Festivals in Hartberg, das er in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Hartberg organisierte, lud Nychos hochkarätige Urban Artists aus Amerika, Australien, Mexiko, Großbritannien und Deutschland ein. Die Besucher hatten die Möglichkeit, den Künstlerinnen und Künstlern bei der Entstehung ihrer Wandgemälde über die Schulter zu schauen.
Der steirische Panther an der Polizeiinspektion.
Ein besonderer Höhepunkt war die Fassade der Polizeiinspektion Hartberg, die vom Steirer in Absprache mit den zuständigen Behörden persönlich besprayt wurde. Dort kann nun eine anatomisch moderne Interpretation des steirischen Panthers bewundert werden. „Den Panther wollte ich schon immer zeichnen. Wo, wenn nicht hier in meinem Herkunftsort und dann auch noch auf der Fassade der Polizeiinspektion, wäre das Landeswappen passender?“, sagt der Künstler. Bereits als Kind galt seine Leidenschaft dem Zeichnen. Als Sohn und Enkel eines Jägers wurde er früh mit der Realität konfrontiert, die seine künstlerische Tätigkeit stark beeinflusste. Daher auch der anatomisch getreue Stil.
Graffiti-Kunst bietet die Möglichkeit des kreativen Ausdrucks im städtischen Raum und kann den öffentlichen Dialog fördern, sofern im Vorfeld rechtliche Absicherungen getroffen wurden. Diese legale Praxis unterscheidet sich deutlich von illegalen Graffiti, die nicht nur eine Sachbeschädigung an öffentlichem und privatem Eigentum, sondern auch eine Straftat darstellen.
Sophie Stummer
Netzwerk Symposium Bergrettung
Vernetzung der Einsatzkräfte
Das „Netzwerk Symposium Bergrettung“, das von 14. bis 15. Juni 2024 am Semmering in Niederösterreich stattfand, stand im Zeichen der Sicherheit in den Bergen. Vertreten waren unter anderem Höhlenrettung, Flugrettung, Feuerwehr, Alpenverein, Alpinpolizei und das Bundesheer. Das Symposium ist eine jährlich stattfindende Initiative des Österreichischen Bergrettungsdienstes Bundesverband und wird vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und dem Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) mitorganisiert.
Die Teilnehmenden bekamen einen Überblick über Entwicklungen im Bergrettungsdienst. Der Fokus lag auf den Themen „Belastende Einsätze für Retterinnen und Retter“ sowie „Soziale Medien: Fluch oder Segen für die Organisationen?“.
Franz Ruf, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, sagte: „Neben Vernetzung ist der stetige Ausbau von Präventionsmaßnahmen enorm wichtig, damit Notfälle erst gar nicht passieren und die Hilfsorganisationen entlastet werden.“
Innenminister Gerhard Karner ließ in einer Grußbotschaft ausrichten: „Der Einsatz der Bergrettung ist für Österreich unverzichtbar. Die rund 13.000 ehrenamtlichen Bergretter und Bergretterinnen sind 365 Tage, rund um die Uhr im Einsatz, um bei einem Unfall im unwegsamen Gelände Hilfe zu leisten. Für ihre Arbeit, ihr Engagement und die Leistungen, die täglich gebracht werden, gebührt ein großes Dankeschön.“
Die Zahl der Einsätze der Bergrettung hat zugenommen. 2023 waren es 9.600 Einsätze und damit ein Anstieg um drei Prozent im Vergleich mit 2022. Die Anzahl der geborgenen Personen ist um elf Prozent gestiegen und lag bei fast 10.000, wovon 273 tot geborgen wurden. Neben den Einsatzzahlen gibt es eine hohe Dunkelziffer. Laut Johanna Trauner-Karner, Bereichsleiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, hätten Befragungen und Hochrechnungen ergeben, dass sich jährlich ungefähr 47.000 Personen in den Bergen so schwer verletzen, dass sie ärztlich behandelt werden müssen.
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2024
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