Traditionspflege
Gedenken an Alois Mayrhuber
Im Bildungszentrum der Sicherheitsakademie Steiermark wurden im Rahmen des Traditionspflegeprojekts des Innenministeriums vier Lehrgänge nach einem Jahrgangspatron benannt.
Gedenkfeier in Bad Aussee: Ehrenformation des Kurses „Alois Mayrhuber“; Landespolizeidirektor Gerald Ortner © LPD Stmk/Michael Martinelli
Gedenkfeier am 23. Februar 2024
© LPD Stmk/Michael Martinelli
Alois Mayrhuber, stellvertretender Kommandant des Gendarmeriepostens Bad Aussee, wurde am 23. Februar 1984 bei der Begleitung eines Geldtransports in Bad Aussee von einem Räuber erschossen (siehe Beitrag „Tod vor dem Bahnhof“ in diesem Heft auf Seite 47).
Vierzig Jahre nach Mayrhubers Ermordung wurden im Bildungszentrum der Sicherheitsakademie (BZS) Steiermark zwei polizeiliche Grundausbildungskurse (PGA) und zwei Kurse für dienstführende Wachebeamte (E-2a) nach Alois Mayrhuber benannt. „Damit soll ein Beitrag zur Identitätsstiftung und Auseinandersetzung mit unserer Geschichte und Tradition geleistet werden“, sagte Ministerialrat Mag. Dr. Joachim Steinlechner von der Abteilung III/S/3 (Historische Angelegenheiten) im Bundesministerium für Inneres (BMI). Die Namenspatronanz erfolgte im Rahmen des von Steinlechner geleiteten Projekts „T-2025. Traditionspflege im Bundesministerium für Inneres. Agenda 2025“. Die Kursteilnehmer beschäftigten sich mit dem Namenspatron, seiner Geschichte und der Organisation – immer mit Bezug zur gegenwärtigen Tätigkeit. Leiter des „T-2025“-Teilprojekts 4 („Benennung von Ausbildungskursen“) sind Oberstleutnant Christian Krainer, BA (BZS Steiermark) und Oberstleutnant Gernot Sattler, BA (LPD Steiermark).
In mehreren Modulen beschäftigten sich die Kursteilnehmer mit den Themen Biografie zum Kurspatron; Ereignisgeschichte und Darstellung der besonderen Leistung; Darstellung der Organisationseinheiten; Organisationslehre, Dienstgrad und Funktion; Leitspruch/Credo, Symbolik.
Gedenkfeier für Alois Mayrhuber.
„Alois-Mayrhuber-Weg“ in Altaussee
© Joachim Steinlechner
Ein spezielles Modul setzte sich mit dem Bereich „Gedenkkultur“ auseinander, einschließlich der Planung einer Gedenkfeier für den Namenspatron. Der E-2a-Kurs „Alois Mayrhuber“ organisierte mit dem L1-Büro der LPD Steiermark anlässlich des 40. Todestages eine Gedenkveranstaltung am 23. Februar 2024 in Bad Aussee gestaltete die LPD Steiermark am 23. Februar 2024 eine Gedenkfeier auf dem Bahnhofsvorplatz in Bad Aussee. An der Veranstaltung nahmen neben Angehörigen zahlreiche Ehrengäste, Polizistinnen und Polizisten sowie Vertreter der Politik und anderer Organisationen teil.
Landespolizeidirektor Hofrat Mag. Gerald Ortner, MA, erinnerte an die tragischen Umstände, die zum Tod von Alois Mayrhuber geführt hatten. „Wir sollten uns immer der Gefahren unseres Dienstes bewusst sein. Und wir sollten stets auch unseren Kameraden gedenken, die für den Dienst an der Allgemeinheit ihr Leben gelassen haben.“ Nationalratsabgeordnete Mag. Corinna Scharzenberger bedankte sich in ihrer Rede für die Arbeit der Polizistinnen und Polizisten: „Die Polizeiarbeit ist leider auch mit vielen Gefahren verbunden. Wir werden Alois Mayrhuber stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
Ansprachen gab es auch von den Bürgermeistern von Bad Aussee und Altaussee, Franz Frosch und Gerald Loitzl, der auch Kommandant der Polizeiinspektion Bad Aussee ist. Polizeiseelsorgerin Mag. Elisabeth Lienhart MA, MSc segnete das restaurierte Gedenkkreuz, das 1984 für Alois Mayrhuber und dem beim Überfall ebenfalls getöteten Postbeamten Karl Amon im Bahnhofsbereich in Bad Aussee aufgestellt worden war. Die Gedenkveranstaltung endete mit durch einer Kranzniederlegung.
J. S.
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 5-6/2024
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