Gemeinsam.Sicher
Kaffee-Plausch mit Polizisten
Die Aktion „Coffee with Cops“ startete mit Unterstützung der ÖBB am 25. Juli 2023 österreichweit auf 27 Bahnhöfen. Sie stieß auf großes Interesse innerhalb der Bevölkerung. Weitere Termine sind geplant.
Beim Reden kommen d’Leut zam“, heißt es im Volksmund. Mit diesem urösterreichischen Gedanken arbeitet die neueste Aktion der Bürgerbeteiligungsinitiative „Gmeinsam.Sicher“: „Coffee with Cops“. Die Idee: Einen Kaffee mit einer Polizistin oder einem Polizisten trinken und in zwangloser Atmosphäre plaudern – über Sicherheit, Probleme oder Alltägliches. Die Aktion „Coffee with Cops“ ist eine zeitgemäße Variante des Community-Policing-Ansatzes nach internationalem Vorbild.
„Je höher das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei, desto besser kann diese für die Sicherheit der Menschen sorgen. Durch das Miteinander-Reden und dem Austausch von Informationen wird dieses Vertrauen weiter gestärkt. Auf den Bahnhöfen sind dabei die ÖBB ein wichtiger und verlässlicher Partner“, sagt Innenminister Gerhard Karner.
Das Ziel von „Coffee with Cops“: der direkte Kontakt mit der Bevölkerung, Probleme und Fragen erkennen und lösen, Hemmschwellen abbauen, Beziehungen aufbauen und vertiefen, das Sicherheitsgefühl abfragen und verbessern – und den Menschen hinter der Uniform kennenlernen. Das Gespräch findet in einer entspannten Atmosphäre statt. Prävention ist bei dem Projekt das übergeordnete Ziel. Straftaten sollen verhindert werden.
Der Startschuss von „Coffee with Cops“ fand am 25. Juli 2023 gemeinsam mit den ÖBB statt. An 27 Bahnhöfen luden österreichweit von 15 bis 18 Uhr Polizistinnen und Polizisten Menschen auf einen Kaffee ein, die an Sicherheit und an einem Austausch auf Augenhöhe interessiert waren. Dabei konnten sich die Menschen mit Polizistinnen und Polizisten aus ihren Bezirken über Themen, die ihnen am Herzen liegen, unterhalten.
Viele Fragen beantwortet.
Das Angebot zu einem Kaffee und einem lockeren Gespräch wurde von den Bürgerinnen und Bürgern gerne angenommen. Es konnten viele Fragen rund um allgemeine Themen zur Polizei, wie Informationen zum Polizeiberuf und wie man Polizistin bzw. Polizist werden kann, aber auch zu Alltagsthemen und Sicherheitsanliegen geklärt werden. Der Einbruchsschutz war vielen Menschen ein Anliegen, aber auch die Gefahren im Internet wurden thematisiert.
„Viele Bürgerinnen und Bürger erklärten, dass sie wegen lapidarer Themen keine Polizeiinspektion aufsuchen würden, sich aber freuen würden, sich in diesem Rahmen austauschen zu können“, erklärte der Leiter des Büros Kriminalprävention und Opferschutz im Bundeskriminalamt Bernhard Schaf-rath. Das Interesse an der neuen Aktion war so groß, dass manche Bürgerinnen und Bürger extra aus anderen Bezirken anreisten, um ein Gespräch mit den Polizistinnen und Polizisten zu führen.
Die Erwartungen an „Coffee with Cops“ sind jedenfalls hoch, betont Innenminister Gerhard Karner: „Wo sind möglicherweise Gefahren, wo gibt es Anliegen, wo sollte die Polizei mehr tun? Worauf soll die Polizei achten? Im direkten Gespräch lässt sich sehr viel klären, und das erwarte ich mir davon.“
Weitere Termine geplant.
Es wird in der ersten Oktoberwoche zum internationalen „Coffee-with-Cops-Day“ österreichweit täglich Aktionen geben“, kündigte Initiativenleiter Manuel Scherscher an. Die Idee wurde 2011 in Kalifornien geboren. Die Absicht des „Coffee with a Cop Day“ bestand darin, Polizeibeamte mit ihren Gemeinden zu verbinden und einen einfachen und offenen Dialog mit den Bürgern zu ermöglichen. Darüber hinaus werden weitere, regionale „Coffee-with-Cops“-Termine in ganz Österreich angeboten werden. Dort, wo Bedarf besteht, werden weitere Aktionen durch die Sicherheitskoordinatorinnen und -koordinatoren, in Absprache mit den anderen Kooperations- und Sicherheitspartnern, Gemeinden, Vereinen, Organisationen oder der Wirtschaft in den Regionen stattfinden.
Kooperation mit den ÖBB.
Die Polizei arbeitet seit vielen Jahren mit den ÖBB zusammen, vor allem bei Großveranstaltungen. Es gibt eine Kooperation mit der ÖBB-Security und die Polizei nutzt die Videoaufzeichnungen auf den Bahnhofsanlagen. Im Vorjahr seien so 1.000 strafverdächtige Personen ermittelt worden.
Romana Tofan
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2023
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