Sicherheitskritische Kommunikation
Erhöhte Nutzersicherheit
Bei der „Critical Communications World“-Messe (CCW) in Wien wurden neueste Entwicklungen in der Kommunikation für Polizeien, Feuerwehren, Katastrophenschützer und Rettungsdienste vorgestellt.
Leitstellenlösungen, Bodycams, fest installierte Videolösungen – das Fachpublikum konnte sich vom 21. bis 23. Juni 2022 in der Wiener Messehalle von neuesten Sprach-, Video- und Software-Lösungen überzeugen, die effizientere Abläufe sowie eine erhöhte Nutzersicherheit für Einsatzkräfte ermöglichen. Highlight der Messe war die Weltpremiere des MXP7000-Endgeräts mit dem Motorola Solutions TETRA- und 4G/LTE-Sprach- mit Datenkommunikation vereint und vielseitige Zugriffsmöglichkeiten bietet, die das Lagebewusstsein, die Sicherheit und die Produktivität von Einsatzkräften verbessern. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten sowie das Militär können in komplexen Lagen jederzeit sicher kommunizieren und auf wichtige Daten zugreifen.
Behördenfunk.
Voraussetzung für die Nutzung von All-in-one-Lösungen ist eine Kommunikationsinfrastruktur, wie sie in Österreich das TETRA-Digitalfunksystem darstellt. Derzeit kommunizieren über 100.000 registrierte Nutzerinnen und Nutzer landesweit über das von TETRON und dem Innenministerium betriebene Behördenfunknetz. „Das ist ein wichtiger Meilenstein, der die Sicherheit und Zuverlässigkeit des TETRA-Digitalfunksystems und seiner Endgeräte für Österreichs Sicherheitsorganisationen jeden Tag aufs Neue unterstreicht“, sagte TETRON-Geschäftsführer Albert Schauer angesichts steigender Nutzerinnen- und Nutzer-Zahlen. „Was wir unseren Einsatzorganisationen mitgeben, funktioniert auch“, zog auch Wolfgang Müller, Chief Technical Officer des Innenministeriums, zum Auftakt der CCW eine positive Bilanz. TETRA ist in Österreich in sieben Bundesländern vollständig ausgebaut und verbindet 24 Leitstellen der Polizei, Feuerwehr und Rettung miteinander. „Vorarlberg befindet sich im Endausbau, Kärnten wird heuer mit TETRA ausgestattet – die Ära des analogen Funksystems ist in Österreich damit beendet“, sagte der Experte des Innenministeriums.
Stresserprobt.
Ein Binnenland wie Österreich, das spezielle topografische Gegebenheiten aufweist, profitiere von den digitalen Möglichkeiten. Außerdem habe sich das System in der Praxis als „äußerst stressresistent“ erwiesen, wie etwa der Einsatz beim Terroranschlag 2020 in Wien gezeigt habe. „Über 1.000 Polizistinnen und Polizisten inklusive Rettungskräfte haben damals in der örtlich begrenzten Umgebung der Wiener Innenstadt miteinander kommuniziert, ohne das Netzwerk auch nur annähernd an seine Kapazitätsgrenzen zu bringen“, führte Müller bei einer Panel-Diskussion aus. Sein Fazit: „Digitalfunk ist in Österreich zu einer Konstante und einem unverzichtbaren Werkzeug für alle heimischen Einsatzorganisationen geworden.“
Jürgen Belko
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2022
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