Kooperation BMI ind WKO
Gemeinsam für mehr Sicherheit
Das Innenministerium und die Wirtschaftskammer Österreich veranstalteten einen Wirtschaftstag zum Thema „Krisensicherheit“ mit dem Fokus auf aktuelle Bedrohungen und moderne Ausrüstung.
Als Fundament des Wirtschaftstages am 27. Juni 2022 in Wien galt die am 16. November 2020 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Inneres (BMI) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKO). Intention dieser Vereinbarung ist es, die Sicherheit in Österreich zu erhöhen, den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig sicherzustellen und damit einen Beitrag zur Erhaltung des sozialen Friedens und der Steigerung der Resilienz zu leisten.
Verstärkte Bewusstseinsbildung.
„Das Motto des heutigen Wirtschaftstages könnte aktueller nicht sein. Die momentanen Krisen fordern uns tagtäglich: Covid-Pandemie, Ukraine-Krise und die Hilfe für Vertriebene“, sagte Generalsekretär Helmut Tomac, der Innenminister Gerhard Karner bei der Veranstaltung vertrat. Auch im Bereich Cyber-Kriminalität, der vor allem die Wirtschaft stark betreffe, sieht der Generalsekretär den Auftrag an BMI und WKO gerichtet, „gemeinsam zu handeln“. Wichtig sei neben „technischen Lösungen zur Stärkung der Resilienz“ eine verstärkte Bewusstseinsbildung bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Die enge Kooperation zwischen dem Innenministerium und der Wirtschaftskammer spielt dabei eine essenzielle Rolle. So können wir die Bedürfnisse des jeweils anderen verstehen und uns gegenseitig unterstützen – gerade auch, wenn es um die Ausrüstung unserer Exekutive geht“, sagte WKO-Vizepräsident Philipp Gady.
Für Demokratie einstehen.
„Durch die Partnerschaft BMI und WKO wird nicht nur das politische und wirtschaftliche System erhalten, sondern die Gesellschaft generell bestärkt“, betonte der Gruppenleiter für Sicherheitspolitik, Psychologischen Dienst und die Sicherheitsakademie im BMI Dr. Wilhelm Sandrisser bei der Veranstaltung. Antidemokratische Regime würden neue Technologien für ihre Zwecke einsetzen und die persönliche individuelle Freiheit in Frage stellen. Diese sei für uns selbstverständlich, allerdings gebe es keine Garantie dafür, daher „müssen das BMI und die Polizei für unsere Werte und unsere Demokratie in Österreich einstehen“, appellierte Sandrisser. Denn nur im Zusammenwirken mit anderen könne Erfolg und Nachhaltigkeit garantiert werden.
Expertinnen und Experten.
Wie bereits beim Wirtschaftstag 2021 sprachen auch heuer Fachexpertinnen und -experten, Vertreterinnen und Vertreter von Forschungseinrichtungen sowie Verantwortungsträger aus dem Bundesministerium für Inneres über ihre Bereiche. Neben dem stellvertretenden Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit – mittlerweile Gruppenleiter der Direktion Organisation, Ressourcen- und Krisenmanagement (ORK) innerhalb der Generaldirektion –, Reinhard Schnakl, BA MA waren weiters der Leiter des Referats Schutz für kritische Infrastruktur, Jürgen Dachauer, BA MA sowie der Referatsleiter des staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements, Mag. Siegfried Jachs, vertreten.
Hensoldt Analytics etwa gewährte Einblicke in das von ihnen betriebene Big-Data-Managementsystem, wobei unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz (KI) Stimmungen innerhalb der Bevölkerung anhand von Social-Media-Postings abgebildet und weiterverwertet werden können. Für eine taktische Früherkennung bei bestimmten Krisenlagen, beispielsweise wie beim gegenwärtigen Krieg in der Ukraine, lassen sich mit Hilfe von ihren Tools Lagebilder erstellen. „Wir haben heute ein beeindruckendes Line-up von österreichischen Anbietern der Sicherheitswirtschaft versammelt. Von persönlicher Ausrüstung, über den stets wichtiger werdenden Cyber-Sektor bis hin zur Land- und Luftmobilität präsentieren wir österreichische Qualität“, sagte Herbert Empl von der ARGE Sicherheit und Wirtschaft.
Nicole Felicitas Antal
Öffentliche Sicherheit, Ausgabe 9-10/2022
Druckversion des Artikels (PDF 279 kB)