Aus- u. Fortbildung

Alpinausbildungen der LPD Oberösterreich 2022

In der Venedigergruppe wurde kürzlich am Standort Warnsdorfer Hütte, die diesjährige Ausbildung der LPD OÖ für Polizei – Alpinisten und Hochalpinisten beendet.

In den vier Kurstypen (Alpinausbildung im Winter, im Schitourengelände, im Sommer Fels sowie im Eis und hochalpinen Gelände) wurden von insgesamt 18 Auszubildenden die Qualifikationen vom "Alpinist – Piste" bis zur Vorbereitung auf die Polizei – Bergführerausbildung angestrebt.
Zwei Beamte erreichten 2022 die höchste Ausbildungsstufe und mit der Qualifikation "Polizei – Bergführer" starten sie noch im August mit dem ersten der vier Kursmodule der Ausbildung zum "Flight Operator" bei der Flugpolizei.
Zwei weitere Beamte befinden sich aktuell in der Ausbildung zum Polizei – Bergführer.
Zum "Polizei – Hochalpinist" standen sieben Aspiraten an und davon erreichten bei den beiden Sommerausbildungen fünf Beamte diese Qualifikation. Da ihre Leistungen überdurchschnittlich hoch waren, werden alle fünf, als auch ein Beamter des EKO Cobra im Oktober den ersten Teil des Auswahlverfahrens zum Polizei – Bergführer in Angriff nehmen.
Neun Mitglieder der alpinen Einsatzgruppen Gmunden und Kirchdorf, als auch ein Beamter des EKO Cobra standen 2022 zur Qualifikation zum Polizei – Alpinist an. An acht konnte im Zuge der Ausbildungskurse auch das Diplom samt Funktionsabzeichen dazu überreicht werden. Ab diesem Zeitpunkt sind alle Beamten im alpinen Gelände einsatzberechtigt.
Für die Verwendung in den nördlichen Skigebieten in OÖ waren 2022 ursprünglich zwei Beamte zur Ausbildung zum "Alpinist – Piste" vorgesehen. Noch vor der geplanten Alpinausbildung im Winter verletzte sich einer dieser Aspiranten bei der Vorbereitung schwer und während des praktischen Kursbetriebs bei der AA im Winter fiel auch der verbliebene Teilnehmer verletzungsbedingt aus.
Die Bilanz der diesjährigen alpinen Ausbildungen in Oberösterreich liest sich, abgesehen von den beiden Verletzten vor und während der Winterausbildung, fast wie eine Erfolgsstory.

Dass Erfolg und Misserfolg, gar eine Beinahe-Katastrophe für alle Beteiligten, ganz eng beisammen liegen, wurde uns allen beim letzten Kurs im hochalpinen Gelände vor Augen geführt. Vier Zweierseilschaften waren am zweiten Ausbildungstag auf einem alpinen Felsgrat unterwegs. Vermittelt wurde der Ausbildungsschwerpunkt "Gehen am kurzen Seil". In einem eher leichten Gratabschnitt, der ansonsten auch seilfrei zu überwinden ist, kam einer der Vorsteiger infolge eines Felsausbruches zu Sturz. Der über die beinahe gesamte ausgegebene Seillänge abstürzende Beamte kam zum Glück auf einem kleinen Felssims zu liegen. Die Sicherungskette wurde so auch nicht mehr weiter belastet und hätte dem nicht zu erwartenden Krafteintrag vermutlich auch nicht Stand gehalten. Dies hätte wiederum unweigerlich einen Seilschaftsabsturz nach sich gezogen. Einerseits ein glücklicher Umstand, andererseits doch ein Ereignis mit nachhaltigen Auswirkungen. Der zur Polizei – Bergführerausbildung anstehende Beamte verletzte sich bei dem Absturz schwer und musste nach der Erstversorgung durch seine Partner, vom Notarzthubschrauber am Tau geborgen und in das nächste Krankenhaus geflogen werden. Die Verletzungen sind nachhaltig und es ist dem verunfallten Kollegen zu wünschen, dass er bis zum Auswahlverfahren im Herbst seine Fitness wieder erreicht.

So wurden die Ausbildungsmodule schlussendlich mit gemischten Gefühlen beendet.

Dekretverleihung
Foto: ©  Alpinpolizei OÖ HP Magritzer

Artikel Nr: 19899 vom Sonntag, 4. September 2022, 07:19 Uhr
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