TY - JOUR AB - Die Aufnahme des Befundes an einem Tatort verfolgt den Zweck, ein objektives, vollständiges und fehlerfreies Bild zu erlangen und für das weitere Verfahren zu dokumentieren (Ackermann et al. 2011, 119). Die Ermittler an einem Tatort sollen diesen Tatbefund mit den ihnen zur Verfügung stehenden besonderen kriminaltechnischen Methoden sichern und den Tatablauf, möglichst schon sofort am Tatort, durch "kriminalistisches Denken" rekonstruieren. Während die Auseinandersetzung mit modernen forensischen Methoden gelebte Praxis und ein fester Bestandteil der polizeilichen Fortbildung zu sein scheint, wird über den Begriff des "kriminalistischen Denkens" innerhalb der Polizei und in der Literatur bisher wenig diskutiert. Es wird im System der Kriminalwissenschaften vorwiegend der Kriminaltaktik, also der Lehre vom richtigen und zweckmäßigen Vorgehen bei der Aufklärung von Straftaten, zugeordnet (Walder 2016, 1). Bereits seit längerem wird vorgeschlagen, den Begriff auf die gesamte Kriminalistik, insbesondere auf die Kriminalstrategie und die Kriminaltechnik zu erweitern (Berthel 2007). In diesem Zusammenhang wird angeregt, kriminalistisches Denken als einen auf Problembewältigung gerichteten Prozess der geistigen Verarbeitung kriminalistisch relevanter Sachverhalte unter Anwendung logischer, psychologischer und anderer natur- und geisteswissenschaftlicher Gesetzmäßigkeiten und der Sprache (Begriffe) unter Berücksichtigung kriminalistischer Möglichkeiten zu verstehen (Berthel 2007, 736). An dieser Stelle soll der beschriebene Prozess geistiger Verarbeitung, der sich in Form von Handlungspraktiken im polizeilichen Ermittlungsalltag zeigt, unter Berücksichtigung der Methodologie der objektiven Hermeneutik (Oevermann 2002) mit besonderem Fokus auf die sprachliche Konservierung des kriminalistischen Spurentextes am Tatort (Oevermann et al. 1996) einschließlich der sich daraus ergebenden Auswertungsmöglichkeiten näher beleuchtet werden. AU - Loichen, Markus DO - 10.7396/2019_2_D ET - 9/2019 KW - Tatort Kriminalistik Hermeneutik LA - ger M1 - 2 PY - 2019 SN - 1813-3495 SP - 45-56 ST - Die Protokollierung kriminalistischer Spuren als Texte. Objektive Hermeneutik als Methode zur Analyse kriminalistisch relevanter Spuren T2 - SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis TI - Die Protokollierung kriminalistischer Spuren als Texte. Objektive Hermeneutik als Methode zur Analyse kriminalistisch relevanter Spuren UR - http://www.bmi.gv.at/104/Wissenschaft_und_Forschung/SIAK-Journal/SIAK-Journal-Ausgaben/Jahrgang_2019/files/Loichen_2_2019.pdf VL - 16 ID - 674 ER -