TY - JOUR AB - Kriminalität – in jüngerer Zeit zunehmend auch "Ausländer-" und "Flüchtlingskriminalität" – ist ein Thema, das die Massen bewegt. In dem Grad, in dem die politische, mediale und individuelle Aufmerksamkeit sich auf Straftaten und Gewaltakte richtet, gewinnt die Angst vor dem Verbrechen und damit assoziierten Symbolen an sozialer Bedeutung. Man bekommt das Gefühl, dass die Kriminalität steigt, dass die innere Sicherheit im Land bedroht ist. Orte und Personengruppen geraten in Verdacht, eine Quelle von Gefahr darzustellen. Dieser Eindruck beginnt das Denken und Handeln der Menschen, und damit auch ihre Lebensqualität, zu beeinflussen. Folgen manifestieren sich unter anderem in einem sozialen Rückzug, im Vermeiden bestimmter Räume und Situationen sowie in Investitionen in die persönliche Sicherheit, aber auch in politischen Einstellungen und Forderungen an die Kriminalitätskontrollbehörden (Hale 1996; Hanslmaier 2013). Angesichts ihrer negativen Konsequenzen verdient die Furcht der Bürger vor dem Verbrechen ein eigenständiges wissenschaftliches Interesse. Im folgenden Artikel wird daher zunächst kurz umrissen, was unter Kriminalitätsfurcht eigentlich zu verstehen ist, bevor dann mehrere ausgewählte Erklärungsansätze zu den Entstehungsbedingungen kriminalitätsbezogener Unsicherheitsgefühle vorgestellt werden. Im Zentrum der Arbeit stehen erste Auswertungen der im Rahmen der Evaluierung des Community-Policing-Projektes "GEMEINSAM.SICHER" (Voigt/Srienz 2017) durchgeführten Bevölkerungsbefragungen in sechs österreichischen Städten. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die Erscheinungsform bzw. die innere Gestalt der Kriminalitätsfurcht im Jahr 2017 gelegt. Eine Analyse der Struktur spätmoderner kriminalitätsbezogener Unsicherheitsempfindungen zeigt, dass sich Verbrechensfurcht derzeit vorwiegend als Furcht vor "Ausländer- oder Flüchtlingskriminalität" manifestiert, deren Nährboden primär in sozialen Abstiegs- und Statusängsten und weniger in persönlichen Opfererlebnissen zu verorten ist. AU - Hirtenlehner, Helmut AU - Grafl, Christian DO - 10.7396/2018_2_C ET - 9/2018 KW - Kriminalität Flüchtlingskriminalität Ausländerkriminalität Kriminalitätsfurcht Verbrechensfurcht LA - ger M1 - 2 PY - 2018 SN - 1813-3495 SP - 21-36 ST - Verbrechensfurcht als Furcht vor „Ausländerkriminalität“. Über die expressive Natur der Angst vor „Flüchtlingskriminalität“ T2 - SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis TI - Verbrechensfurcht als Furcht vor „Ausländerkriminalität“. Über die expressive Natur der Angst vor „Flüchtlingskriminalität“ UR - http://www.bmi.gv.at/104/Wissenschaft_und_Forschung/SIAK-Journal/SIAK-Journal-Ausgaben/Jahrgang_2018/files/Hirtenlehner_2_2018.pdf VL - 15 ID - 626 ER -