TY - JOUR AB - Während Mitte der Neunziger Jahre die Anzahl der Websites islamistischer Terroristen auf knapp 100 Seiten geschätzt wurde, ist mittlerweile die Anzahl der Seiten, die sich dem "Heiligen Krieg" im Internet verschrieben haben, auf ca. 5.000 angestiegen. Davon werden wiederum die Inhalte von rund 100 Websites als sehr gefährlich eingestuft. Für diesen sprunghaften Anstieg geben Experten als einen der Gründe den Irakkrieg an. Das Internet ist für islamistische Terroristen zu einem viel genutzten Medium geworden. Der "E-Dschihad", der "Heilige Krieg" im Internet, hat viele Facetten. Meist wird das Internet zu Propagandazwecken verwendet, indem die religiös motivierten Terroristen Gewaltanwendung als legitimes Mittel gegen die Unterdrückung durch den Westen darstellen und um "Märtyrer" werben. Als psychologische Kriegsführung sind die Berichte, Fotos und Videos von den Enthauptungen "westlicher" Feinde zu bewerten, die vor allem Angst in der Bevölkerung auslösen sollen. Die neue Generation von "E-Dschihadisten" ist lokal ungebunden, weil sie nicht extra in Trainingslager in Afghanistan fahren müssen, sondern im Internet Handbücher zur Herstellung von Bomben und Giften vorfinden, um sich das nötige Wissen anzueignen. Der wohl wichtigste und gefährlichste Aspekt des "E-Dschihad" ist, dass terroristische Organisationen wie die al-Qa’ida das Internet intensiv als Kommunikationsmittel zur Koordination von Anschlägen genutzt haben und dies immer noch tun. Mit Hacker-Angriffen auf feindliche Websites versuchen radikal-islamische Aktivisten, die Medienaufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zu den größten Bedrohungen in der Zukunft gehört der Cyberterrorismus. Wenn islamistische Terroristen das nötige technische Wissen haben, dann sind computergesteuerte Anschläge auf Infrastruktur, Transportmittel und Kommunikationssysteme denkbar. Staatliche Sicherheitsmaßnahmen stehen vor der Aufgabe, die Gefahren durch Terroristen zu beheben und gleichzeitig ein Höchstmaß an Freiheiten, die das Internet bietet, für die Bürger in offenen Gesellschaften beizubehalten. Die Fülle und Bandbreite, wie das Internet für den "Heiligen Krieg" eingesetzt wird, gilt es zu analysieren und Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Sicherheitsmaßnahmen zu diskutieren. AU - Inan, Alev DO - 10.7396/2007_1_E ET - 3/2013 KW - E- Dschihad Internet Islamismus Cyberterrorismus L1 - http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_SIAK/4/2/1/2007/ausgabe_1/files/Inan_1_2007.pdf LA - ger IS - 1 PY - 2007 SN - 1813-3495 SP - 53-61 ST - E-Dschihad. Der „Heilige Krieg“ und das Internet T2 - SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis TI - E-Dschihad. Der „Heilige Krieg“ und das Internet UR - http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_SIAK/4/2/1/2007/ausgabe_1/files/Inan_1_2007.pdf VL - 4 ID - 330 ER -